Cocktails auf Griechisch
Schwabing - Griechische Küche trifft auf amerikanische Cocktailbar: Das ist der Hintergedanke des neu eröffneten „Brusko Grill“ in der Leopoldstraße. Was erst mal seltsam klingen mag, sollte dennoch ausprobiert werden. Denn obwohl die Kombination aus Gyros und Whiskey Sour nicht unbedingt geläufig sein wird, dürfen neue Konzepte in der ohnehin vielseitigen Münchner Gastro-Szene ruhig ein bisschen gewagt sein.
Einigen mag die Location des Brusko ein Begriff sein, war doch früher in der Hausnummer 9 das „Café Munich“ beheimatet. Die Betreiber Pani Kyrgios und Sakis Bozinis sind geblieben, der Laden ist ein ganz anderer geworden. Das Brusko ist modern und schick eingerichtet. Es verzichtet bewusst auf griechische Klischees und Folklore. Die Inhaber wollen in ihrem Grillrestaurant „moderne griechische Küche zu günstigen Preisen“ bieten, wie Pani Kyrgios es beschreibt.
Die Preise fallen auf den ersten Blick für eine von Münchens Flaniermeilen in der Tat eher günstig aus, doch bei genauerer Betrachtung ist das Gegenteil der Fall: 200 Gramm Gyros vom Schwein kosten 8,50 Euro. Allerdings kommt das Gericht ohne Beilagen, die mit 4,25 Euro zu Buche schlagen. „Dip’s“ kosten noch mal 1,50 Euro extra. Dabei schmerzt der Preis zwar weniger als der Apostroph, unterm Strich ergibt die Rechnung: satte 14,25 Euro. Preiswert ist etwas anderes.
Sonst warten in der Karte die üblichen Verdächtigen: Tzatziki (2,65 Euro), Souflaki mit Pommes (11,55 Euro) und der Vorspeisenteller (9,90 Euro pro Person). Das Helle kostet 3,55 Euro für 0,4 Liter und Weine beginnen ab 4,75 Euro für 0,2 Liter. Dafür sind die Cocktails mit 6,95 Euro extrem günstig. Preislich reißen in dieser Kategorie nur Champagner-Drinks wie der Prince of Wales (8,95 Euro) aus.
In Griechenland kennt man Brusko übrigens weniger aus der Kulinarik, sondern mehr aus dem Fernsehen. „Es geht um zwei Winzer aus Kreta und Zypern, die Liebe, das Leben und natürlich Wein“, sagt Sakis Bozinis. Eigentlich eine nette Idee. Vielleicht gibt es dann auch irgendwann ein Lokal mit dem Namen „Lindenstraße“ oder „Gute Zeiten, schlechte Zeiten.“ Bleibt nur zu hoffen, dass daraus dann keine Seifenoper wird.
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