Bürgerfest zum Flauchergeburtstag

Zum 175. Geburtstag des Flauchers veranstalten BA und Baureferat am 9. August ein großes Bürgerfest. Was alles geboten ist... 
von  AZ
Am 9. August feiert der Flaucher Geburtstag.
Am 9. August feiert der Flaucher Geburtstag. © Katharina Alt

Zum 175. Geburtstag des Flauchers veranstalten BA und Baureferat am 9. August ein großes Bürgerfest. Was alles geboten ist... 

Thalkirchen - Der Flaucher, genauer die Flaucheranlagen und die Stadtgärtnerei, werden 175 Jahre alt. Am Samstag, 9. August findet deshalb ab 11 Uhr ein großes Bürgerfest auf der großen Wiese beim "Flaucher" statt. Höhepunkte sind ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm, Infostände, Spiel- und Sportaktionen für Groß und Klein, die Ausstellung „175 Jahre Münchner Stadtgärtnerei gestern und heute“ in der städtischen Baumschule Flaucheranlagen, Führungen über das Gelände sowie die Präsentation "175 Jahre Flaucheranlagen" im Gelände. Das Baureferat (Gartenbau) veranstaltet das Bürgerfest in Kooperation mit dem Bezirksauschuss.

Die Flaucheranlagen in den Isarauen bieten mitten in der Stadt Naturschönheit und Freizeitgenuss zugleich: Die Lust auf frische Luft und Erholung erfüllen sich hier auf stillen Spazierwegen im urwüchsigen Auenwald oder am lebhaften Badeplatz. Entstanden ist der naturnah angelegte, grüne Saum der wilden Isar als erster städtischer Park im Süden Münchens und als kommunales Pendant zum kurfürstlichen Englischen Garten im Norden der Stadt. Das Ziel lautete: Die Schönheit der ursprünglichen Natur sollte erhalten bleiben und „die öden unzugänglichen Auen zu einem angenehmen Spaziergang“ werden.

Am 1. Mai 1839 pflanzte Bürgermeister Jakob Bauer die ersten Bäume: eine Eiche, eine Linde und einen Maulbeerbaum. Bis zum 25. Mai waren alle drei Inseln mit 11.000 Bäumen bepflanzt: verschiedene Arten von Weiden und natürlich Maulbeerbäume, aber auch Birken, Eschen, Ulmen und Pappeln. Die ersten Wege waren gesteckt, einfache Holzstege führten über die verbliebenen Wasserarme. Im gleichen Jahr ernannte der Münchner Magistrat bereits einen „Garten- und Plantagenaufseher“. Seine Aufgabe war nicht nur die zügige Realisierung der Anlagen in den südlichen Isarauen, sondern auch die Aufsicht über alle städtischen Grünanlagen. Dieser Schritt war die Geburtsstunde der Stadtgärtnerei.

Es gehörte schon 1839 planerische Tatkraft dazu, einerseits die urwüchsigen Wälder an der Oberen Isar für die Bürgerschaft zugänglich zu machen, ohne die bestehende Landschaft komplett umzuformen. Andererseits war dieses Projekt verknüpft mit der Regulierung der Isar, die damals in Angriff genommen wurde und den Hochwasserschutz verbesserte. Dadurch erhielt die Stadt einen deutlichen Schub und konnte bis zu den Flussufern wachsen.

Die Flaucheranlagen erscheinen auch heute nicht als Park im Sinne geregelter Gartenkunst, sondern als Teil einer lebendigen Landschaft. Mit dem raschen Wachstum der Stadt nahm die Beliebtheit der städtischen Grünfläche an der Isar beständig zu. Deshalb stellen gewissenhafte Pflege und nachhaltiger Erhalt dieser Wälder, Wiesen und Wege herausfordernde Aufgaben; sie werden heute vom Baureferat (Gartenbau) erfüllt – ganz im Sinne der Erschaffer vor 175 Jahren.

 

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