Bürgeraufstand wegen Hubschrauberlärm

Großhadern - Im südwestlichen Rand von München sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht. Gäbe es in Großhadern nicht das Klinikum und den Hubschrauberlandeplatz. Die bringen die Großhaderner nämlich seit Jahren um ihren nächtlichen Erholungsschlaf. Mit einer Petition haben sich die Anwohner an den Bayerischen Landtag gewandt. Der soll ein Nachtflugverbot für die RettungsHubschrauber durchsetzen.
Seit 1991 gibt es die Station der DRF Luftrettung bereits an der Uniklinik. Und der Bedarf an dem Stützpunkt ist weiterhin ungebrochen. Mehr als 1300 Einsätze ist der Intensivtransporthubschrauber (ITH) „Christoph München“ allein 2013 geflogen. Zusätzlich landen Helikopter anderer Rettungsdienste wie des ADAC und der Bundespolizei auf dem Deck der Klinik. Viele davon auch nachts, denn das Rettungsteam in Großhadern steht rund um die Uhr parat. „Im vergangenen Jahr ist Christoph München 385 Mal in der Nacht geflogen.
Die fliegerische Nacht startet dabei allerdings bereits 30 Minuten nach Sonnenuntergang und endet 30 Minuten vor Aufgang der Sonne,“ sagt Petra Hentschel, Sprecherin der DRF Luftrettung. Die Anwohner aus Großhadern, Martinsried und Neuried haben Angst, dass durch die bevorstehende Umgestaltung des Krankenhauses in Zukunft noch mehr Lärm auf sie zukommt. Rund 700 Haushalte hatten die Flugblätter unterschrieben, die die Martinsrieder Bürgerinitiative im Februar an den Landtag übergeben hat.
Es war übrigens nach 2006 schon der zweite Vorstoß, den die lärmgeplagten Anwohner unternahmen. Jetzt hat sich der Ausschuss für Umwelt- und Verbraucherschutz im bayerischen Landtag mit dem Thema befasst. Für eine Verlegung des Hubschrauberlandeplatzes gab es bei keiner Fraktion eine Mehrheit.
In einem gemeinsamen runden Tisch mit Klinikleitung, Anwohnern und Vertretern der Luftrettung sollen nun Lärmschutzmaßnahmen für das Umfeld der Klinik erarbeitet werden.