"Büchse der Pandora": Grüne und SPD gegen IAA an der Alten Pinakothek

Stadtteilpolitiker wollen nicht, dass der Freistaat für die IAA noch mehr Grünflächen hergibt.
von  Jan Krattiger
Die Wiese vor der Alten Pinakothek: Kommt hier die IAA hin? (Archiv)
Die Wiese vor der Alten Pinakothek: Kommt hier die IAA hin? (Archiv) © Stadt München

Maxvorstadt/Altstadt-Lehel - Die Viertelpolitiker aus der Maxvorstadt und Altstadt/Lehel sind am meisten betroffen von den sogenannten "Open Spaces" der IAA, also jenen Teilen der Automesse, die öffentlichen Raum in Beschlag nehmen. 

Nachdem Grün-Rot im Stadtrat erwirkt hat, dass der Platz vor der Feldherrnhalle gar nicht mehr und der Königsplatz nur verkleinert genutzt werden darf, ist das Gezerre um weitere Flächen in vollem Gang: Die BA-Politiker befürchten, dass die Wiese vor der Alten Pinakothek im Fokus der Organisatoren und des Freistaats stehen könnte – und dass mit solchen Entscheiden "die Büchse der Pandora" geöffnet würde für weitere Veranstaltungen, die öffentliche Grünflächen in Beschlag nehmen. 

IAA in München: "Keine weiteren Grünflächen"

Grün-Rot im Bezirksausschuss Altstadt/Lehel und Maxvorstadt fordern darum die Landeshauptstadt und den Freistaat auf, "keine weiteren Grün- und Aufenthaltsflächen für die IAA zur Verfügung zu stellen". Sie hätten "mit Erschrecken gehört", dass die Grünfläche vor der Alten Pinakothek als Alternative in Erwägung gezogen werde.

Die Stadtteilpolitiker kritisieren, dass es ein großer Aufwand sei, die Grünflächen nach der IAA wiederherzustellen. Sie rechnen vor, dass der Königsplatz durch die IAA im vergangenen Jahr insgesamt rund drei Monate in Beschlag genommen wurde: drei Wochen für den Aufbau, fünf Tage für die Veranstaltung, zwei Wochen für den Abbau und etwa sechs Wochen, um die ganze Fläche wiederherzustellen. 

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Wiese vor der Pinakothek beliebt bei Studierenden

Die Wiese vor der Alten Pinakothek ist insbesondere in den Sommermonaten ein beliebter Ort für Studierende und Viertelbewohner.

Die nächste IAA wird vom 5. bis 10. September in München stattfinden. Welche Orte neben der Messe in der Innenstadt bespielt werden, ist noch offen. Wie das E-Auto-Magazin "Electrified" schreibt, will die IAA für die nächste Ausgabe sogar den Fokus auf die Innenstadt legen. Der Standort Messe sei dann in erster Linie für Fachbesucher gedacht. 

Zumindest in einer Pressemitteilung des Veranstalters, des Verbands der Automobilindustrie (VDA), vom 2. November kommt die Alte Pinakothek als Standort für 2023 nicht vor. Genannt werden der Wittelsbacher Platz, Odeonsplatz, Marstallplatz, Königsplatz, Marienplatz, Max-Joseph-Platz, die Ludwigstraße, die Hofgartenstraße und die Residenzhöfe als Standorte der "Open Spaces" 2023. Die benutzte Fläche sei genauso groß wie 2021.

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