Brasserie Colette in München: Tim Raue feiert fünf Jahre mit fünf Gängen

Seit Ende 2015 betreibt Tim Raue seine Brasserie Colette im Münchner Glockenbachviertel. Zum Jubiläum kochte der Sternekoch höchstpersönlich ein Fünf-Gänge-Menü.
Ruth Frömmer
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Der Münchner Colette-Küchenchef Matthias Roth (links) und Tim Raue feiern ihr Fünfjähriges mit einem Gang für jedes Jahr. Das können die Gäste den ganzen Oktober lang bestellen.
Daniel von Loeper Der Münchner Colette-Küchenchef Matthias Roth (links) und Tim Raue feiern ihr Fünfjähriges mit einem Gang für jedes Jahr. Das können die Gäste den ganzen Oktober lang bestellen.

Isarvorstadt - Die gute Nachricht: Wer gleich Appetit bekommt, kann sich das Colette-Jubiläums-Menü zum Fünfjährigen den ganzen Oktober lang für 69 Euro in der Brasserie Colette im Glockenbachviertel genehmigen.

Die Idee hinter Raues Brasserie-Konzept ist gute französische Küche ohne Restaurant-Attitüde. Auf die Frage, ob es irgendwelche Gemeinsamkeiten zwischen der französischen und der bayerischen Küche gibt, antwortet Raue mit einem entschiedenen "Nein". Küche hat für ihn viel mit dem Ort und der Stimmung zu tun, deshalb funktioniert auch nicht alles überall. Das französische Konzept lasse sich aber gut an diversen Orten spielen.

Von der frischen Avocado bis zu marokkanischen Garnelen 

Die Brasserie befindet sich genau zwischen Bistro und Restaurant. Ersteres bietet einfache französische Gerichte, Letzteres verwöhnt ausgiebigst mit mehreren Gängen. Während man ein Restaurant nur ab und zu aufsucht, könnte man in die Brasserie auch jeden Tag gehen und gute Küche genießen. Die Raue-Brasserie gibt es neben München auch in Konstanz und Berlin.

Die Karte ist überall die gleiche, aber jeder Küchenchef bringt seine Ideen ein. Raue steht mit ihnen in engem Austausch, ist aber kein "Kontroll-Freak", wie er betont. Wer aber meint, dass es jetzt in jeder Stadt exakt gleich schmeckt, der täuscht sich. "Jeder Koch hat seine Vorlieben, da gibt es schon Unterschiede. Matthias Roth hier in München beherrscht zum Beispiel das Spiel zwischen Süß, Sauer und Pikant in Perfektion. Das zieht er bis an die Grenze, das ist einmalig!", schwärmt Raue. Die Geschichten zu den einzelnen Gerichten des Jubiläums-Menüs erzählt er aber selbst.

Guter Champagner darf nicht fehlen

Mit dem Menü-Auftakt wollte Raue ein erfrischendes Wohlfühl-Erlebnis in Frankreich nachempfinden, und das ist ihm auch gelungen. Die Avocado mit Mandelmilch und Zitrone schmeckt so nussig-leicht und lieblich, dass sie sich fast von ganz alleine isst. Dazu ein Glas Champagner Cuvée Colette (14 Euro) und man ist dem Küchenhimmel schon ein ganzes Stück näher.

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Die Steigerung folgt in Form von marokkanisch inspirierten frittierten Garnelen mit einer Zatar-Sauce und marinierten Litschi. Das ist ebenfalls erfrischend, hat aber etwas mehr würzige Tiefe und ist herrlich knusprig.
Noch eine Stufe würziger kommt Gang drei daher, ein Klassiker der Colette-Küche: Pulpo mit Kalbskopf und Topinambur. Die dicke Kalbskopf-Sauce ist pikant und passt wunderbar zum Tintenfisch. Auch hierzu gibt es einen erfrischenden Ausgleich in Form von mariniertem Kopfsalat mit Birne.

Boeuf Bourguignon à la Tim Raue

Eigentlich wäre man jetzt schon gut gesättigt, aber das darf man dem Boeuf Bourguignon à la Tim Raue nicht antun. Passend zur Jahreszeit schmeckt der französische Küchenklassiker deftig und kräftig, im Colette besonders zart und auch süß und scharf. Dazu gibt's Kartoffelpürree.

Die Crème brûlée zum Abschluss kommt mit einer Kugel Callison-Eis (das ist das französische Mandelgebäck) und Papaya-Ragout. Den Wein zum Menü bestellt man sich nach Gusto von der Karte dazu.

Geschmackvoller kann man seinen fünften Geburtstag wirklich nicht feiern!


Klenzestraße 72; Mo-So: 18 bis 23 Uhr; 089/23002555; brasseriecolette.de

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7 Kommentare
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  • muc_original_nicht_Plagiat! am 09.10.2021 23:52 Uhr / Bewertung:

    lute, wer das nicjht will, muss nicht hingehen. Jeder, der sein Huirnkästchen einschaltet, weiß, was dort zu erwarten ist - kann also für sich entscheiden, ob das die Art von Verkostung und Kulinarik ist, die einem gefällt. Wenn nicht, einfach woanders essen gehen, statt sich negativ zu äußern.

    Die meisten Nörgler (nicht nur bei diesem Thema) haben von Gstronomie/Kulinarik leider viel zu wenig-, bis gar keine Ahnung - meinen aber, sich daerüber auslassen zu müssen.

    Passt aber in unsere Zeit und in die "Jeder quatsch sinnlos und uninformiert mit"-Gesellschaft.

  • Wendeltreppe am 11.10.2021 12:24 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von muc_original_nicht_Plagiat!

    Danke, genauso ist es.

  • Hundekrawatte am 09.10.2021 20:49 Uhr / Bewertung:

    Wenn’s schmeckt dann passts

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