Brand in Messie-Wohnung: Schwabinger legte Feuer selbst

Schwabing - Der 65-Jährige lebte zurückgezogen in einer Wohnung im zweiten Stock eines Mietshauses in der Nähe des Bonner Platzes. In den Räumen hatten sich im Lauf der Jahre gewaltige Mengen an Unrat, Müll und alten Zeitungen angesammelt.
Der Mann habe sich in einer psychischen Ausnahmesituation befunden, sagt Polizeisprecherin Sophia Froschmayer. Brandermittler haben herausgefunden, dass der Münchner am Dienstagmorgen gegen 8 Uhr Benzin großflächig in der gesamten Wohnung verschüttet und angezündet hatte.
Die Feuerwehr konnte den 65-Jährigen mit einer schweren Rauchgasvergiftung aus der Wohnung bergen. Er kam unter laufender Reanimation ins Krankenhaus, wo er später verstarb, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Bei den Löscharbeiten stießen die Feuerwehrleute in den vermüllten Zimmern immer wieder auf Glutnester.
Mann drohte wohl die Zwangsräumung
Bis kurz nach 19 Uhr waren die Rettungskräfte damit beschäftigt, den Müll zu entsorgen. Die Feuerwehr orderte zwei große Schuttcontainer, die randvoll beladen in das Heizkraftwerk Süd gebracht wurden. Berge von Altpapier und dazu Mengen an Löschwasser übten einen enormen Druck auf die Statik des Mietshauses aus. Die Arbeiten wurden sicherheitshalber vorübergehend eingestellt, ein benachbarter Supermarkt geschlossen. In den Räumen unter der Brandwohnung mussten im ersten Stock und im Erdgeschoss die Decken abgestützt werden. Erst dann konnten die Helfer gefahrlos weiterarbeiten.
Der Schaden am Gebäude wird auf mehrere Hunderttausend Euro geschätzt. Der 65-Jährige sei ein Messie gewesen, erzählt man. Immer wieder habe es Beschwerden von Nachbarn gegeben. Angeblich habe dem Mann die Zwangsräumung gedroht.