Münchner Bestlage im Herzogpark

Bogenhausen - "Nächster Halt Herzogpark" schallt es aus der Lautsprecheranlage des Busses der Linie 59.
Ich steige aus, stehe in Richtung Schwabing am Anfang der John-F.-Kennedy-Brücke vor einer Wand. Durch einen Eingang die Treppe runter auf die Pienzenauerstraße und schon tauchen schöne alte Villen und romantisch eingewachsene Gebäude auf.
Alte Villen, noble Autos
Noble Autos parken am Straßenrand – man zeigt schon mal, was man hat. Eine Reihe Bäume entlang der Straße. Ich bummele Richtung Isar. Einen Hang hinunter entdecke ich einen Pfad entlang des Flusses. Auf der anderen Isarseite schaue ich auf den Tucherpark, sehe durch die Bäume das Hilton-Hotel. Der Weg schlängelt sich entlang der Isar, er gibt ab und zu den Blick auf das Wasser frei.

Ich gehe wieder hoch, lande an einer schönen, alten Allee. Jogger hetzen mir schwitzend entgegen. In einer großen Pfütze, übriggeblieben vom nächtlichen Regen, spiegeln sich die Bäume und zeigen ein zweigeteiltes Bild. Zwei Dimensionen, eine Ober- und Unterwelt.
Allerlei Jagdgetier und ein bisserl Gastronomie
Der Kufsteiner Platz, der zentrale Platz im Viertel, bietet Einkaufsmöglichkeiten und auch ein bisserl Gastronomie. Ebenfalls am Platz, der große Dianabrunnen, von allerlei Jagdgetier wird die Göttin der Jagd umrahmt und erinnert an das einstige Jagdgebiet von Herzog Maximilian in Bayern.

Der Platz selbst wird eingerahmt von mehrstöckigen Mietshäusern. Der eigentliche Park freilich liegt in einem Landschaftsschutzgebiet und wurde 1805 von Graf Montgelas errichtet, später an Herzog Max in Bayern verkauft. Am Schild vor dem Park steht: erbaut 1808. Irgendwo dazwischen liegt sicher die Wahrheit.
Sonnenstrahlen auf der Montgelasstraße
Schon nach wenigen Metern befindet man sich mitten in urwüchsiger Natur, auf Wiesen und unter riesigen, uralten Bäumen. Am Hang zur Montgelasstraße ist der Bewuchs teilweise so dicht, dass manchmal nur wenige Sonnenstrahlen durchkommen. Einige alte Villen grenzen direkt an den Park – Münchner Bestlage nennt man das wohl.

Bänke laden zum Ausruhen ein. Ein schöner Ausklang meines Spaziergangs, bevor ich wieder die Treppen zur Brücke hochsteige und inmitten von Großstadtlärm auf den 59er-Bus nach Hause warte.
In diesem Sinne eine schöne Woche
Ihr Sigi Müller
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