Bogenhausen: Bald graues Pflaster und 40 neue Bäume für den Maria-Nindl-Platz

Bogenhausen - Als größte ökologische Mustersiedlung in Deutschland soll der Prinz-Eugen-Park in Bogenhausen einen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung und zum Klimaschutz leisten.
Bäume sollen den Maria-Nindl-Platz grüner machen
Es gibt Wohnbebauung in Holzbauweise, begrünte Dächer und sogar Wildbienen und Fledermäuse haben sich angesiedelt. Ein zentraler Ort im Quartier ist momentan allerdings noch kaum grün: Der Maria-Nindl-Platz ist zum einen Teil Baustelle, zum anderen Teil öde Fläche.
Das soll sich nun ändern, wie neue Pläne zeigen. Mehr als 40 Bäume sollen den Platz bald zu einem "kleinen Klimaschutzwald" machen, sagt Stadtrat Nikolaus Gradl (SPD). Das Konzept, in das auch Ideen und Wünsche aus einer Bürgerbeteiligung eingeflossen sind, wurde bereits im Bogenhauser Bezirksausschuss präsentiert.

Maria-Nindl-Platz in Bogenhausen: Im nördlichen Teil entsteht derzeit ein kulturelles Zentrum
Ein entscheidender Beschluss im Bauausschuss steht zwar noch aus, aber Gradl sieht eigenen Aussagen nach eine sehr große Wahrscheinlichkeit, dass die Pläne auch umgesetzt werden. Er rechnet noch vor der Sommerpause mit einem entsprechenden Beschluss, sagt er.
Bis der Maria-Nindl-Platz dann tatsächlich zum innerstädtischen Wald wird, kann es dennoch dauern. Denn der nördliche Teil des Platzes ist aktuell noch eine große Baustelle, hier entsteht ein neues kulturelles Zentrum.
Fertigstellung des Maria-Nindl-Platzes in Bogenhausen soll rund zwei Jahre dauern
Mit der Umgestaltung des südlichen Teils könnte man nach Auffassung Gradls allerdings schon früher beginnen. Insgesamt, so schätzt er, könnte die Realisierung rund 24 Monate in Anspruch nehmen. Eine Fertigstellung im Jahr 2025 ist also denkbar.
Rund 4.000 Quadratmeter misst der Maria-Nindl-Platz. Den Plänen zufolge soll er komplett mit einem Muster aus verschiedenfarbigen, mehreckigen Platten belegt werden, die das neue Kulturzentrum einrahmen.
Klimabäume sollen Kontrast zum Grau am Maria-Nindl-Platz bilden
Mehr als 40 sogenannte Klimabäume sollen den Kontrast zum grauen Pflaster bilden. Es handelt sich um Arten, die besonders gut mit den Anforderungen in der Stadt der Zukunft zurechtkommen sollen.
Sie halten also auch extreme Hitze und lange Trockenheit gut aus. Elf verschiedene Baumarten sollen auf dem Maria-Nindl-Platz gepflanzt werden, darunter Robinien, Waldkiefern und Gefülltblühende Vogelkirschen.
Klimabäume, Beete und Installationen als Sitzgelegenheiten sollen zum Verweilen einladen
Diese großen Waldgehölze sind laut Stadtrat Gradl eine Besonderheit in der Stadt: In üblichen Parks gebe es solche Arten bisher eher selten – dabei seien schattenspendende Bäume in immer heißer werdenden Sommern enorm wichtig. Umgeben werden sollen die Bäume von Beeten mit abwechslungsreicher, blütenreicher Bepflanzung aus Stauden und Gräsern.

Damit Passanten auch länger auf dem neu gestalteten Platz verweilen können, sind verschiedene Sitzgelegenheiten geplant: An den Rändern des Platzes soll es aneinandergereihte Bänke geben, zudem sollen an einzelnen Bäumen Sitzelemente aus Beton stehen, die aussehen als würden sie aus dem Boden wachsen, wie es in den Planungsunterlagen des Baureferats heißt.
Eine besondere Sitzgruppe entsteht südlich des neuen Kulturtreffs: "Salon der Gezeiten" nennt sich die von der Schweizer Künstlerin Judith Albert entworfene Installation, bei der ein Sessel und zwei Sofas alle 15 Minuten circa 15 Zentimeter tief im Wasser stehen sollen. In einem regelmäßigen Zyklus soll das Wasser ansteigen und dann wieder versickern oder verdunsten.
Maria-Nindl-Platz in Bogenhausen soll für Zukunft gewappnet sein
Ein künstlicher Mond über der Wasserfläche, der abwechselnd heller und dunkler leuchtet, soll diese Imitation der Gezeiten vervollständigen. Insbesondere im Sommer lade eine solche niedrige Wasserfläche zur Abkühlung ein, sagt Gradl. "So etwas wird immer gut angenommen." Auch für Kinder seien Wasserspiele ein besonderes Highlight.
Dank der Umgestaltung wird der Maria-Nindl-Platz besser für die Anforderungen der Zukunft gewappnet sein, meint Gradl: "Durch die Erderwärmung stehen Städte vor neuen Herausforderungen." Eine Bewaldung mit Klimabäumen und ein schöner Brunnen seien daher dringend notwendig. "Mit 40 neuen Bäumen und dem kulturellen Zentrum gewinnt der Maria-Nindl-Platz endlich an Aufenthaltsqualität."