Böller-Bann an der Isar? Streit ums Feuerwerk

Isarvorstadt - Silvesterfeuerwerk hat an der Isar nichts zu suchen, findet die Fraktion Die Grünen/Rosa Liste im Bezirksausschuss (BA) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. Sie wollen die Gegend rund um den Fluss zur böllerfreien Zone erklären. "Wir sollten eine Ausnahme machen für die Natur", erklärte Arne Brach (Grüne) laut Süddeutsche Zeitung die Idee der Schutzzone.
Bisher ist in München Böllern nämlich überall erlaubt. Ein flächendeckendes Verbot wäre neu, nur in der Nähe von Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen, Kirchen und historischen Gebäuden ist Feuerwerk bislang tabu.
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Diese Ausnahmeregelung reicht einfach nicht aus, findet Arne Brach. Gerade in der Isarvorstadt leide die Natur an den Folgen ausgelassener Silvesternächte. Auch Wochen nach dem Jahreswechsel sei der Fluss noch sichtbar verschmutzt und die Überreste des bunten Feuerwerks und der lauten Kracher versickerten im Boden. Der geplante Böller-Bann soll sich auch auf die Isarbrücken erstrecken.
Doch dieser Vorschlag stieß nicht auf Gegenliebe. Heftigen Widerstand gab es von Seiten der CSU, die den einmaligen Ausblick von den Isarbrücken zu Silvester nicht missen will. "Wir lehnen es absolut ab, den Leuten einen der schönsten Plätze der Stadt zu nehmen", sagte Fraktionschef Florian Florack. Zusätzliche Reinigungsmaßnahmen seien ein probateres Mittel, um gegen die Umweltbelastung vorzugehen.
Die SPD begrüßte hingegen eine "sinnvolle Einschränkung", wie es Marian Misch formulierte. Sie führte Dortmund oder Köln als Vorreiter in Sachen Böller-Schutzzone an.
Angst vor einem München ohne Böller
Doch als die Grünen in einer Ergänzung das Verbot nicht nur für Fluss, Bett und Brücken forderten, sondern ebenso für die Wittelsbacher- und die Erhardtstraße neben der Isar, wurde es der SPD zu streng. Befürchtungen wurden laut, hier werde der Weg geebnet hin zu einem komplett böllerfreien München. Ähnlich wie in Frankreich oder den Niederlanden, wo privates Feuerwerk komplett verboten ist.
Die Grünen zogen ihren Antrag auf Erweiterung der Schutzzone schließlich zurück. Wegen zu großem Diskussionsbedarf wurde die Entscheidung des Bezirksausschusses am Dienstagabend vertagt.