Bodenleger schmuggelt ein Kilo Drogen in seinem Bauch

Der 27-Jährige wird am Hauptbahnhof von Fahndern mit Kokain und Heroin erwischt.
Ralph Hub |
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Bodypacks sind extrem gefährlich. (Symbolbild)
Thomas Frey/Archiv/dpa Bodypacks sind extrem gefährlich. (Symbolbild)

München - Über 80 Fingerlinge gefüllt mit Drogen hatte der Mann heruntergewürgt. Doch auf der Zugfahrt von Italien nach München machte sich ein Teil seiner Fracht selbstständig und kam vorzeitig zurück ans Tageslicht.

Als der im oberitalienischen Ferrara lebende Nigerianer am Sonntagmittag am Hauptbahnhof die Heimreise antreten wollte, geriet er ins Visier von Schleierfahndern. Sie sprachen ihn am Bahnsteig an und wollten seine Papiere sehen. Der 27-Jähriger verlor die Nerven. Er warf sein Gepäck weg und versuchte, wegzulaufen. Doch die Polizisten holten ihn nach rund 50 Metern ein. In seiner Umhängetasche fanden die Beamten eine Box, in der 13 Fingerlinge lagen. Die "Mini-Kondome" waren randvoll mit Drogen.

Der Nigerianer wurde festgenommen und in Haft gebracht. In der Zelle kamen schließlich immer mehr Fingerlinge ans Tageslicht, die der Drogenkurier vor seiner Abfahrt nach Italien geschluckt hatte.

Bis Montagnachmittag waren es nach AZ-Informationen bereits über 80 Fingerlinge. Zusammengerechnet hatte der Drogenkurier knapp ein Kilo Rauschgift im Bauch – Kokain und Heroin.

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Der Verdächtige zeigt sich nicht sonderlich kooperativ

In wessen Auftrag der Bodenleger aus Ferrara unterwegs war und wohin er das Rauschgift bringen sollte, versucht die Kripo nun herauszufinden. Der Verdächtige zeigt sich bisher allerdings dabei nicht sonderlich kooperativ.

Momentan sitzt der 27-Jährige in der JVA Stadelheim in U-Haft. Auf der Krankenstation wird er rund um die Uhr von Beamten beobachtet, solange bis er auch den allerletzten geschluckten Fingerling wieder ausgeschieden hat. Das wird erreicht, in dem man dem Verdächtigen ein Abführmittel verabreicht. Keine angenehme Prozedur, weder für den Häftling und erst recht nicht für die Beamten, die den Patienten in der Zeit beaufsichtigen müssen.

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Der 27-jährige Drogenkurier hat mit dem Job als „Bodypacker“ sein Leben aufs Spiel gesetzt. Wäre auch nur einer der Fingerlinge in seinem Körper geplatzt, wäre er innerhalb von Sekunden an einer Überdosis gestorben. Dazu hätte unter Umständen ein Schlag oder Stoß genügt und schon wäre der Mann nicht mehr zu retten gewesen. Ihm drohen im Fall einer Verurteilung mindestens zwei Jahre Haft.

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