Blumenstraße: BMW kracht in Stretchlimo

Vier Frauen gönnen sich eine Fahrt in einem Lincoln Town Car – da donnert ein Friseur ins Heck des XXL-Gefährts
Altstadt - Mal so richtig auffallen und in einer Stretch-Limousine durch München rollen. Für vier Frauen (21, 28, 31, 47) war dies ein Traum, der am Samstag in Erfüllung gehen sollte. Doch der Abend endete mit einem aufsehenerregenden Unfall mitten in der Altstadt.
Ein Fahrer (50) vom Gröbenzeller „American Limousine Service“ brachte die Damen zu ihrer Weihnachtsfeier und sollte sie wieder abholen. Eine Stunde in dem 8,60 Meter langen Gefährt, das gern für Hochzeiten und Junggesell(inn)enabschiede gebucht wird, kostet laut Preisliste inklusive Fahrer ab 99 Euro pro Stunde.
Erster Unfall in 20 Jahren
Kurz nach 21 Uhr wollte der Chauffeur von der Blumenstraße nach links in die Corneliusstraße abbiegen. Axel Baierlein, Chef des Verleih-Service: „Von der Limousine waren 7,50 Meter schon abgebogen, da ist dieser BMW-Fahrer ungebremst reingefahren!“ Er ärgert sich: „Das schneeweiße Lincoln Town Car ist im Dunkeln sehr gut zu sehen, es hat seitlich sogar Leuchtstreifen. Ist mir völlig unerklärlich, wie man so ein Auto übersehen kann. Wenn der mal nicht am Handy gespielt hat!“ In 20 Jahren sei dies der erste Unfall mit einem seiner (bis Samstag) 17 XXL-Cars.
Solch eine langgezogene Limousine zu fahren, will gelernt sein. Die Fahrer bekommen eine 40-stündige Einweisung. Außerdem brauchen sie einen Beförderungsschein, so Axel Baierlein. Der Chauffeur vom Samstag, ein hauptberuflicher Unternehmensberater (50), war gerade frisch geschult worden.
Die vier Damen erlitten bei dem Unfall Platzwunden, eine Frau brach sich die Nase. Axel Baierlein will sie zum Trost zu einer neuen Spritztour einladen. Allerdings in einem anderen Gefährt – „das Auto vom Samstag ist Schrott“.