Bizarrer Fall um angebliche Vergewaltigung

Ein 1,81 Meter großer und 100 Kilo schwerer Pole verprügelt einen Italiener – und zeigt ihn dann als angeblichen Vergewaltiger an. Jetzt muss er selbst ins Gefängnis.
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Links: Der Täter Bugoslaw K. (39) Rechts: Das Opfer: Damino de R. (42)
Torsten Huber Links: Der Täter Bugoslaw K. (39) Rechts: Das Opfer: Damino de R. (42)

Ein 1,81 Meter großer und 100 Kilo schwerer Pole verprügelt einen Italiener – und zeigt ihn dann als angeblichen Vergewaltiger an. Jetzt muss er selbst ins Gefängnis.

München - Trockenbaumeister Boguslaw K. ist 2006 von Polen nach München gezogen. Eigentlich fühlt er sich in seinem Stadtviertel Neuaubing sehr wohl. Nur die vielen Italiener in seiner Nachbarschaft stören ihn manchmal.

Damino de R. (42) bekommt dies im August 2012 zu spüren. Der 1,81 Meter große und 100 Kilo schwere Pole schlägt ihn bei einem Streit erst zusammen. Dann zeigt er ihn als Vergewaltiger an. Jetzt steht Boguslaw K. wegen gefährlicher Körperverletzung und Anstiftung zur Freiheitsberaubung vor einem Münchner Schöffengericht.

„Es tut mir wirklich leid“, sagt der Angeklagte da. Zu spät. Wegen seiner vielen Vorstrafen muss er 21 Monate ins Gefängnis. Der Abend des 20. Augusts ist schön und lau. Landschaftsgärtner Damino de R. und seine Lebensgefährtin sitzen mit Nachbarn im Hof zusammen und trinken gemütlich Wein. Plötzlich kommt der Angeklagte mit seiner Freundin nach Hause.

Ihm passt es offenbar nicht, dass jemand im Hof sitzt. Er beschimpft die Runde und schreit: „Scheiß Itaker!“ Nachbarn alarmieren die Polizei, die schließlich für Ruhe sorgt. Als die Beamten weg sind, schlägt der Angeklagte den Italiener zusammen, tritt ihn mit den Füßen.

Als der blutüberströmte Damino de R. die Polizei anruft, schnappt sich Boguslaw K. seine Lebensgefährtin und fährt sie zur Inspektion in Pasing. Sie stellt dort gegen zwei Uhr nachts Anzeige, behauptet: „Der Herr de R. hat versucht, mich zu vergewaltigen.“ Die Polizisten, die bereits bei Damino de R. vor Ort sind und eigentlich die Anzeige wegen Körperverletzung gegen Boguslaw K. aufnehmen wollen, nehmen Damino de R. sofort fest.

Statt ins Krankenhaus kommt er in eine Zelle. Erst nach zehn Stunden ist der Fall geklärt, und Damino de R. darf gehen: „Aber dadurch habe ich damals meine neue Stelle verloren. Es wäre mein erster Arbeitstag gewesen.“

 

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