Bienen-Forschung im Englischen Garten in München

Im Englischen Garten werden erstmals Wildbienen erfasst. Die Stadt gibt zudem Tipps für Münchner Bienen-Fans.
von  Myriam Siegert
Für Menschen kann es im Norden des Englischen Gartens sehr idyllisch sein. Für Bienen aber auch!
Für Menschen kann es im Norden des Englischen Gartens sehr idyllisch sein. Für Bienen aber auch! © imago images/Ralph Peters

Freimann - Die Münchner lieben im Frühjahr und Sommer eine kühle Maß, Wildbienen fliegen auf Nektar und Pollen. Im Englischen Garten gibt es beides. Während klar ist, dass man die Münchner deshalb im Biergarten findet, weiß man tatsächlich nicht so genau, wo sich die Wildbienen aufhalten. Die Deutsche Wildtier Stiftung will das ändern und beginnt daher im Englischen Garten, die dort vorkommenden Wildbienenarten zu erfassen.

Biologen suchen Wildbienen mit Keschern

Dazu ziehen zwei Biologen bis in den September hinein mit Keschern durch den Park und fangen und bestimmen die bedrohten Arten. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchung sollen dann die Basis für die Naturschutzarbeit bilden, um die Bedingungen für die Bienen zu verbessern. Die Untersuchungen finden hauptsächlich im Nordteil des Englischen Gartens statt. "Dort ist der Nutzungsdruck durch Besucher geringer", sagt Kristin Böhm, die das Wildbienenprojekt leitet.

Wildbienenlehrpfad im Park

Gemeinsam mit der Schlösser- und Seenverwaltung, die Hausherrin im Englischen Garten ist, legt die Wildtier Stiftung außerdem einen Wildbienenlehrpfad an. So sollen die Park-Besucher über die Tiere informiert werden. Denn: Niemand muss Angst vor einem Bienenstich haben: Fast alle Wildbienenarten sind friedlich.

Aber nicht nur im Englischen Garten, auch auf dem Neuen Südfriedhof werden die Wildbienen eine neue 1300 Quadratmeter große Blühwiese aus regionalem Saatgut vorfinden. "Gerade die Parkanlagen in unseren Großstädten eignen sich für den Wildbienenschutz", sagt Böhm. "Sie bieten bedrohten Insekten vielfältige Strukturen mit einer Vielzahl von Pflanzen zum Sammeln von Nektar und Pollen an."

Münchner Balkone sind Anlaufstelle für Bienen

Doch auch die Münchner Balkone können Anlaufstelle für Wildbienen sein. Der Landesbund für Vogelschutz und das Umweltreferat haben deshalb zusammen eine Broschüre entwickelt, die die Münchner motivieren und ihnen helfen soll, auf Bienen- und Insektenfreundlichkeit zu achten. Darin gibt es Pflanzvorschläge für verschiedene Standorte, Tipps zum Überwintern und wie man Nützlinge etwa zum Beispiel mit Nisthilfen anlocken kann. Um die Insekten richtig bestimmen zu können, gibt es sogar noch bebilderte Steckbriefe dazu. Die Broschüre gibt es kostenfrei im LBV-Naturschutzzentrum (Klenzestraße 37, Montag bis Freitag, 13 bis 18 Uhr, Telefon: 200 27 06).

Stadt München: Vielfalt auf Grünflächen fördern

Auch die Stadt will sich dafür einsetzen, die Biodiversität in München zu erhalten. So soll mehr Vielfalt in die öffentlichen Grünflächen einziehen und die Renaturierung von Bächen vorangetrieben werden. Und es gibt Hilfsprogramme für sensible Arten, heißt es aus dem Referat. 

 

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