Besser für Bäume? Debatte um gelochte Gehwege in Trudering

Trudering - Der Truderinger Alfred Mayer freut sich schon lange über einige besondere Radwege in Haar, die mit gelochten Betonplatten gepflastert sind "und damit Alleebäumen zusätzlichen Wurzelraum bieten und für das Versickern von Regenwasser an Ort und Stelle sorgen". Mayer will nun den Bezirksausschuss um Prüfung bitten, ob nicht auch in Trudering, also innerhalb der Münchner Stadtgrenzen, "nach und nach alle Fußwege derart wasserdurchlässig" gemacht werden können.
Baureferat: Löchrige Gehwege nicht besser für Entwässerungssituation
Die Fachleute vom Städtischen Baureferat aber sind skeptisch. "Aus fachlicher Sicht würde ein solcher Aufbau, der im Vergleich zur konventionellen Herstellung mit Asphalt deutlich teurer wäre, weder einer wesentlichen Verbesserung der Entwässerungssituation dienen, noch eine Ausweitung des Wurzelraumes für die Stadtbäume bewirken", teilte das Baureferat auf eine Anfrage der AZ hin mit.
Das Regenwasser auf Geh- und Radwegen versickere im Stadtgebiet in die Baumgräben und Grünstreifen am Straßenrand. Wasserdurchlässiges Pflaster bewirke daher in der Regel keine wesentlich bessere Versickerungsmenge, so das Baureferat.
Radeln auf Asphalt deutlich komfortabler
Stadtbäume werden mit 36 Kubikmetern "durchwurzelbarem Substratvolumen" gepflanzt, das auf Parkbuchten oder Radwegen überbaut werden kann. So besteht laut Baureferat auch dort "ein ausreichender Wurzelraum für eine optimale Baumentwicklung".
Zudem sei das Radeln auf Asphalt deutlich komfortabler als auf dem um ein Vielfaches teureren Pflaster. Im Sinne der Verkehrswende sollten den Radlern daher "optimale Bedingungen hinsichtlich des Fahrkomforts geboten werden".