Beliebte Sommerboten: Rückkehr der Mauersegler

In Sendling wurden die ersten Mauersegler der Saison gesichtet: Der Landesbund für Vogelschutz beobachtet den Bestand und setzt sich für den Schutz der Brutplätze ein.
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Flug- und Überlebenskünstler: Die Mauersegler sind zurück!
LBV/Z. Tunka Flug- und Überlebenskünstler: Die Mauersegler sind zurück!

Sendling - Seit Tagen haben Vogelfreunde den Himmel vergebens nach zurückkehrenden Mauerseglern abgesucht, am Dienstag hatten ihre Bemühungen Erfolg - die Sommerboten sind aus Afrika zurück.

Mauersegler sind in der Bevölkerung beliebt, immerhin verheißt ihre Rückkehr aus den Überwinterungsgebieten in Afrika den Beginn des Sommers. Doch heuer hat sich ihre Ankunft hingezogen. Trotz des schönen Wetters wurden bislang nur einzelne, meist über die Stadt hinweg ziehende Vögel gesichtet.

Doch jetzt sind die Mauersegler zurück: Am Dienstagmorgen wiurde ein Trupp in Sendling gesichtet, über einem Gebiet, wo die Vögel Jahr für Jahr brüten.

Mauersegler kommen nur zur Brut für gut drei Monate zu uns. Anfang August beginnen sie bereits den Rückzug in ihre Überwinterungsgebiete in Afrika.

Jetzt, mit Rückkehr der Mauersegler, beginnen auch viele Baumaßnahmen. Deshalb bittet Sylvia Weber, auf Baustellen Augen und Ohren offen zu halten und sofort zu melden, wenn Tiere gesichtet werden: „Bei Jungvögeln zählt oft jede Minute – werden sie nicht mehr gefüttert, verhungern die Tiere. Das darf und muss nicht sein.“ Außerdem bietet der LBV an, Gebäude im Vorfeld von Baumaßnahmen zu untersuchen, damit Gefahren für Gebäudebrüter bei Sanierungen ausgeschlossen werden.

Denn was Mauerseglern das Leben nachhaltig schwer macht, sind die vom Menschen geschaffenen Bedingungen: Als Gebäudebrüter sind die Vögel ausschließlich auf Brutplätze an Häusern und unter Dächern angewiesen. Vor allem die steigende Zahl energetischer Sanierungen lässt ihre Brutplätze jedoch schwinden, und wo kein Brutplatz mehr zu finden ist, sinken die Bestände kontinuierlich – eine Entwicklung, die Mauersegler trotz hoher Lebenserwartung nicht verkraften können.Vor allem in einer Boomtown wie München wirkt sich diese Entwicklung seit Jahren negativ aus.

Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) betreibt deshalb in München ein Schutzprojekt für die fliegenden Sommerboten und ihre Brutplätze. Weit über 1000 Brutmöglichkeiten für Mauersegler wurden in den letzten Jahren in und um München an Häusern erhalten oder geschaffen. „Wir stellen fest, dass die meisten Architekten und Bauherren dem Thema sehr aufgeschlossen gegenüberstehen“, sagt Sylvia Weber, Projektleiterin beim LBV in München. „Meist ist es Unkenntnis, die Brutplätze vernichtet.“

Der LBV berät Bauherren und Architekten kostenlos zu Erhalt und Neuanlage von Brutplätzen für Gebäudebrüter und hilft direkt vor Ort, wenn Tiere durch Baumaßnahmen in Not gelangen – unbürokratisch und schnell.

Das für die nächsten Tage angekündigte Regenwetter wird unsere Mauersegler erst mal weitertreiben – auch in unseren Regionen weichen Mauersegler Tiefdruckgebieten durch so genannte Wetterfluchten über mehrere hundert Kilometer aus – kein Problem für die Flugkünstler, die die 6000 bis 8000 km von Afrika in ihre Brutgebiete mühelos im Dauerflug überwinden.

 

Mit der nächsten Schönwetterperiode dürfen sich die Münchner dann aber richtig auf die Sommerrufe der Flugkünstler freuen: Dann dürfte auch das Gros der Mauersegler in unseren Breiten angelangt sein und für hoffentlich viel Nachwuchs sorgen.

Nähere Informationen gibt's beim Landesbund für vogelschutz unter www.lbv-muenchen.de oder bei der Münchner LBV-Geschäftsstelle unter 089/200 27 083.

 

 

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