"Bei uns wohnen nicht nur Reiche!"
Steuerberater Manfred Krönauer (38) vertritt im Bezirksausschuss Bogenhausen die Liberalen. Er lebt seit August 2006 in der Steinhauser Straße, vorher hat er in der Prinzregentenstraße gewohnt. Hier beantwortet er den AZ-Fragebogen.
Was schätzen Sie am Viertel?
* Bogenhausen ist ein sehr sicheres Viertel, hat von Großstadtambiente bis hin zum ländlichen Flair alles zu bieten.
* Hier wohnen weltoffene, tolerante und fleißige Menschen.
Wo kann man am besten entspannen?
* Bei einem Spaziergang an der Isar.
* Beim Besuch der vielen kulturellen Einrichtungen.
Wo gibt es Probleme?
* Der Nachholbedarf beim Ausbau der Kinderbetreuung ist enorm und muss weiterhin oberste Priorität haben.
* Probleme gibt es auch bei Verkehrsthemen, zum Beispiel die mangelhafte Oberflächengestaltung am Mittleren Ring Ost. Hier ist die Stadtpolitik sichtlich gescheitert. Ich darf nur die Ampel am Mittleren Ring bei der Einmündung Ifflandstraße erwähnen.
* Krasse Wohnungsknappheit in München.
Was ärgert Sie ganz konkret?
* Die überkommene Ideologie der rot-grünen Rathausmehrheit. SPD und Grüne trauen den Bürgern nicht viel zu, sie machen sie zu staatsgläubigen Bittstellern, die viel zu sehr auf den Staat vertrauen sollen.
* Die letzte irrsinnige Idee aus dem rot-grünen Rathaus waren die sogenannten „Radl-Clowns“, die falsch fahrende Radler zur Ordnung rufen sollten. Diese Geldverschwendung lehnten wir Liberale in Bogenhausen strikt ab.
Welches Vorurteil über das Viertel nervt Sie am meisten?
Oftmals hört man, dass in Bogenhausen nur Reiche wohnen. Das ist nicht der Fall. Hier in Bogenhausen sind sowohl arme als auch reiche Bürger und ganz ausgeprägt, die sogenannte Mittelschicht daheim – und das ist auch gut so.
Was sind die wichtigsten Projekte der nächsten Jahre?
* Bauland ausweisen, Baurecht schaffen, damit Private mehr Wohnungen bauen können.
* Verkehrsthemen lösen und die U4 endlich verlängern.
* Vermeidung von Parklizenzzonen in Bogenhausen, weil die Stadt damit nur Abzocke der Bürgerinnen und Bürger beabsichtigt.
Und was muss verhindert werden?
* Wir müssen verhindern, dass die hier seit vielen Jahrzehnten beheimateten Burschenschaften von Rechtsradikalen heimgesucht werden. München ist bunt und das gilt auch ganz speziell für Bogenhausen.
* Die Bürger dürfen nicht länger (meist unabsichtlich) von Politik fern gehalten werden! Wir müssen sie noch viel intensiver aktiv einbinden.
Auf welche Veranstaltung im Stadtteil freuen Sie sich heuer am meisten?
Die alljährliche liberale Radltour zu den Maibaumfeiern ist wieder ein Highlight, aber auch die 100-Jahrfeier in Oberföhring im Juli 2013 wird sicherlich eine tolle Veranstaltung.
Jeder Ort hat einen „Schandfleck“. Welcher ist das in Ihrem Stadtteil?
In Bogenhausen sehe ich nicht, dass es „Schandflecke“ gibt. Aber es gibt noch einige Plätze, die eine Aufwertung notwendig haben: zum Beispiel der Effnerplatz, die ehemalige Buswendeschleife Stuntz-/Walpurgisstraße, Baugebiete (z.B. der Vogelweideplatz) oder einzelne Straßen.
Angenommen, man dreht einen Film in Ihrem Stadtteil: Welches Genre und Thema würden am besten hierher passen? Und welche Schauspieler?
* Die Familie Mann, vorneweg Thomas Mann, sollte eine große Rolle spielen. Ich selbst kandidiere für den Deutschen Bundestag und interessiere mich daher sehr für Bundespolitik. Deshalb würde ich mir einen "Tatort" in der Thomas-Mann-Villa im Herzogpark wünschen.
* Die Isarnähe, die Isarauen und der Nebel könnten passende Motive für einen Krimi bieten. Dabei könnten einzelne Mitglieder der Bundesregierung oder gar die Bundeskanzlerin eine Hauptrolle einnehmen. Mehr wird nicht verraten, jetzt muss die eigene Phantasie genutzt werden…
Haben Sie drei Tipps für Neulinge im Viertel?
* Beim Bezirksausschuss vorbei schauen, die Kommunalpolitiker kennenlernen und ins Gespräch kommen.
* Radltour durch Bogenhausen und das Viertel erleben.
* Kulturangebote wahrnehmen, dazu darf ich auf den Bogenhauser Kulturfaltplan 13er hinweisen, den die FDP maßgebend vorangetrieben hat.
Sie möchten auch den Stadtviertel-Fragebogen der AZ ausfüllen? Schreiben Sie einfach an stadtviertel@abendzeitung.de
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