Bayern-Kaserne wird ausgebaut: Platz für 1600 Menschen
Mehr Betten und neue Räume: Die Bayernkaserne wird massiv ausgebaut. Was laut der Stadt geplant ist...
Freimann - Die Bayernkaserne an der Heidemannstraße soll künftig noch mehr Platz bieten, um Menschen aufzunehmen. Bis zu 1600 an der Zahl könnten dort in Freimann nach dem geplanten Ausbau ein Dach über dem Kopf finden. Denn die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in der Sendlinger Dependance an der Baierbrunner Straße soll nach Plänen der Regierung von Oberbayern Anfang 2014 aufgelöst werden, sofern das Finanzministerium das nötige Geld freigibt. Das hat ein Sprecher der Regierung von Oberbayern der AZ bestätigt.
Die Bayernkaserne soll diese Lücke künftig schließen. Momentan ist dort Platz für etwa 700 Menschen. Aber nicht nur das: Flüchtlinge, Wohnungslose und Kälteschutz für Obdachlose - das sind die drei Bereiche, die die Stadt auf dem Gelände künftig unterbringen will. Richard Schickenrieder ist Amt für Wohnen und Migration hat am Dienstag im Bezirksausschuss Schwabing-Freimann die Pläne vorgestellt.
Das ist geplant: Die Stadt will in der Bayernkaserne neue Räume schaffen, eine Kantine einrichten, mehr Betten und Betreuer bereitstellen. "Am Ende könnten dort bis zu 1600 Menschen ein Dach finden", sagt Schickenrieder. Momentan seien es um die 700.
Dass diese Kapazitäten auch gebraucht werden, daran besteht für ihn kein Zweifel: "Jeden Tag rutschen in München 14 Personen in die Wohnungslosigkeit, tausende Wohnungen fallen aus der Sozialpreisbindung." Der Ansturm sei riesig, seit 2008 habe sich der Bedarf verdoppelt.
Der Bezirksausschuss begrüßte das Nutzungskonzept für die Bayernkaserne. "Geht doch", heißt es aus der CSU-Fraktion. "Am Anfang hat es geheißen, eine solche soziale Zwischennutzung sei überhaupt nicht möglich, jetzt finden so viele Menschen hier Hilfe."
Der Vorsitzende des BAs, Werner Lederer-Piloty (SPD), lobte vor allem die Anwohner: "Bisher gibt es überhaupt keine Probleme. Alle Schwabinger verhalten sich mustergültig, christlich, humanitär." Das sei, mit Blick auf die rechten Umtriebe vor dem Flüchtlingsheim in Berlin-Hellersdorf, nicht selbstverständlich.
Unterdessen nehmen die Pläne für die zukünftige Bebauung des Kasernengeländes konkretere Pläne an: Von ursprünglich 30 Vorschlägen der Architekten seien noch etwa 12 im Rennen, so Lederer Piloty. Laut dieser Pläne werden auf der Bayernkaserne rund 4000 Wohnungen entstehen.
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