Baustelle an der Rosenheimer Straße: Mumifizierte Leiche in München gefunden
München - Den Anblick werden die Bauarbeiter vermutlich für den Rest ihres Lebens nicht vergessen. In einem Sickerschacht lag eine beinahe skelettierte Leiche. Wer der Tote ist und wie er dort hinkam, ist noch völlig unklar. Die Arbeiter sollten am Donnerstag einen Schacht, der vor etwa einem Monat zugeschüttet worden war, wieder freilegen. Mit einem Bagger schoben sie einen schweren Betondeckel beiseite.
Der unbekannte Tote sieht aus wie ein Alien
Als die Männer anschließend in den dunklen Schacht sahen, entdecken sie am Boden, in etwa drei Metern Tiefe, einen Körper. Die stark skelettierte Leiche umgab eine gräulich, bleiche Schicht aus einer wachsähnlichen Substanz. Kein Anblick für schwache Nerven. Normalerweise verwesen Tote im Lauf der Zeit. In trockener Umgebung mumifizieren die Körper. Nicht so bei diesem Toten. Er wurde zu einer Wachsleiche.
Weil der Schacht fest verschlossen war, so erklären Fachleute, fehlte beim Zersetzungsprozess der Sauerstoff. Die Verwesung brach ab. Die Körperfette bildeten Fettwachse, so genannte Adipocire.
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Wie lange der Tote in dem Schacht gelegen hat, ist unklar. Die Leiche wurde inzwischen zur Obduktion in die Gerichtsmedizin gebracht. Polizeisprecher Sven Müller: "Derzeit nicht kar, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt." Hinweise auf ein Verbrechen liegen bisher nicht vor. Die Todesursachenermittler vom K 12 haben den Fall übernommen.
Auf dem Firmengelände war lange Jahre ein großer Holzhandel angesiedelt. Der Betrieb wurde eingestellt. Das Gelände verfiel zusehens. Zuletzt übernachteten dort öfters Obdachlose. Ob der Tote der Obdachlosenszene angehörte, ist nicht bekannt. Das Ergebnis der Obduktion soll laut Polizei bis kommende Woche vorliegen.
Auch am Samstag bleiben die Hintergründe weiter unklar: "Wir haben momentan keinen Anhaltspunkt dafür, dass es sich um einen Mordfall handelt", sagte ein Polizeisprecher am Samstag.
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