Bau und Stau am Tunnel

Der Altstadtringtunnel soll für Notfälle sicherer gemacht werden und eine Mittelwand bekommen. Dabei geht eine Spur verloren. Und für die Bauzeit werden arge Staus erwartet
Die nächste Großbaustelle kommt bestimmt... Baureferentin Rosemarie Hingerl hat dem Stadtrat gestern ihre Pläne für einen Umbau des Altstadtringtunnels vorgelegt. Die 1970 gebaute Röhre unter der Ludwigstraße soll sicherer werden, die Münchner würden zudem von zusätzlichen Fuß- und Radwegen an der Oberfläche profitieren.
Die gestiegenen Sicherheitsanforderungen nach den „Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln“ machten eine Nachrüstung dringend erforderlich, argumentiert Rosemarie Hingerl. Deshalb soll der Tunnel, der am Oskar-von-Miller-Ring beginnt und zur Prinzregentenstraße bzw. demAltstadtring führt, eine Mittelwand mit Fluchttüren bekommen. Bei einem Brand könnten Autofahrer so in die andere Röhre flüchten – und die Feuerwehr hätte die Möglichkeit, durch sie nahe an den Brandherd vorzurücken. Außerdem sind eine moderne, effektivere Lüftung, eine Fluchtweg-Kennzeichnung, eine Brandmeldeanlage, eine Videoüberwachung und Löschwasserentnahmestellen für die Feuerwehr vorgesehen.
Und wenn schon großflächig gewerkelt wird, sollen die maroden Natursteinplatten an den Rampenwänden des Tunnels sowie der Fahrbahnbelag gleich mitsaniert werden. Um Platz für die Mittelwand zu schaffen, muss eine der jeweils drei Fahrspuren im Tunnel weichen – und zwar in West-Ost-Richtung.
„Bereits zu Beginn des Jahres 2012 bestand diese Verkehrssituation, als die äußere Fahrspur für zwei Monate gesperrt war“, sagt die Baureferentin (damals wurde die Tunnelbeleuchtung erneuert). „Es gab keine verkehrlichen Probleme.“ Die wird es wohl eher während der Bauarbeiten geben. Der Tunnel muss wohl immer wieder gesperrt werden.
Im Baureferat rechnet man zu den Hauptverkehrszeiten mit „bis zu 60 Prozent Leistungsverlust und daraus resultierend zu erheblichen Qualitätseinbußen im Verkehrsabfluss“. Das bedeutet: Stau, Stau, Stau. Sind Bagger, Kräne und Betonmischer abgezogen, wird es erstmals möglich sein, auf dem Oskar-von-Miller-Ring südwärts in Richtung Platz der Opfer des Nationalsozialismus zu fahren.
An mehreren Stellen sollen neue Rad- und Fußwege entstehen, was besonders den Anwohnern gefallen dürfte. Denn die wünschen sich schon lange eine bessere Fußgängerverbindung zwischen Museumsviertel und Zentrum. Wann die Bauarbeiten beginnen und was sie kosten, steht noch nicht fest.