Bäume hinterm Schilderwald
Schwabing - „Schwabing ist kein Ort, sondern ein Zustand“, schwärmte einst Franziska zu Reventlow, die Königin der Boheme, als sie sich 1897 in München niederließ. Inzwischen bekommen aber die Schwabinger Zustände bei dem, was in ihrem Viertel so alles passiert: Ende 2012 wurde die Herzogstrasse mit rund 20 Bäumen und Büschen begrünt. Nun, ein Jahr später, folgte als schmückendes Beiwerk je Bauminsel ein Halteverbotsschild.
„Ist so etwas notwendig?“, fragen sich die Anwohner und schütteln den Kopf.
Natürlich gehört zu Schwabing, dessen Name so swingt wie die Blätter der jungen Bäume im Wind, auch ein bisschen Verrücktheit. Dass die Stadt jetzt vor den Bäumen auch noch einen Schilderwald aufstellt, ist schon total verrückt. Aber vielleicht ist Münchens Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle, dessen Behörde für die Aufstellung der Verkehrsschilder zuständig ist, ja ein großer Verehrer von Schwabings größtem Philosophen: dem Monaco Franze. Bekanntlich lautet der berühmteste Satz des ewigen Stenz: „A bissl was geht immer.“
- Themen: