BA-Chef Oskar Holl: Stoppt die Spielhallen, rettet das Amerikahaus!
Was schätzen Sie am Viertel?
Verbindung von Kultur, Geist und Wissenschaft mit ganz normalem Leben
Wo kann man am besten entspannen?
Rückfrage: „Wer kann ...?«, da Ihre Frage kein Subjekt enthält. Danach variiert die Antwort. LMU-Studenten auf der großen Wiese im Engl. Garten; verbohrte Gelehrte in der Anlage zwischen Staatsbibliothek, Historischem Kolleg und Kaulbach-Villa; Mittagspäusler auf dem Königsplatz und rundherum; Nachbarschaften im Max-Emanuel-Garten ...
Wo gibt es Probleme?
* In den Wohnbereichen durch drohende oder schon vollzogene Luxussanierung
* in den Geschäftsvierteln am Bahnhof durch Vermehrung von Spielhallen
* in der Gefahr, dass in immer mehr Gebieten die Erhaltungssatzung wegfällt.
Was ärgert Sie ganz konkret?
Dass die Stadt München keine rechtliche Handhabe hat, wie in ganz München so bei uns besonders in der Dachauerstraße in Schulnähe, d.h. unmittelbar beim Luisengymnasium und den zahlreichen Berufsschulen, die Ausbreitung von Spielhallen, Table Dance usw. zu verhindern.
Was sind die wichtigsten Projekte der nächsten Jahre?
* Siemens-Konzernzentrale am Wittelsbacherplatz
* Anwohner-Tiefgarage am Josephsplatz
* Neubau des Referats für Gesundheit und Umwelt an der Stelle des jetzigen Gesundheitsamtes
* Umwandlung der Veterinärklinik in Zentrum für Nanophysik und andere moderne Forschungsrichtungen.
Und was muss verhindert werden?
Dass das Amerikahaus vom Karolinenplatz vertrieben wird.
Jeder Ort hat einen „Schandfleck“. Welcher ist das in Ihrem Stadtteil?
Die Dachauerstraße von ihrem Anfang beim Hauptbahnhof bis zum Stiglmairplatz wg. Ersatz bestehender Strukturen (Geschäfte) durch – siehe oben – Spielhallen u. ähnl.
Angenommen, man dreht einen Film in Ihrem Stadtteil: Welches Genre und Thema würden am besten hierher passen? Und welche Schauspieler?
Nouvelle Vague im Sinne von Quartier Latin auf Münchnerisch; Dominik Graf als Regisseur; Schauspielerauswahl sei ihm überlassen.
Haben Sie drei Tipps für Neulinge im Viertel?
* Hauptsächlich mit dem Rad fahren, man kommt damit fast überall hin und ist immer mittendrin.
* In die kleinen Geschäfte gehen. Man kann dort nicht nur einkaufen, sondern wenn man erst einmal bekannt ist, erfährt man eine Menge – über die Maxvorstadt und über das Leben hier überhaupt.
* Auch einmal in die Hinterhöfe schauen. Da finden sich zum Teil kleine Paradiese.
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