AZ-Stadtspaziergänger: So schön ist der Münchner Westen im Herbst

München - Im Frühjahr, Sie werden sich vielleicht noch erinnern, während des ersten Lockdowns, bin ich ja würmaufwärts bis zur Blutenburg unterwegs gewesen.
Jetzt habe ich den Weg fortgesetzt. Angefangen am See vor der Blutenburg, hinter dem sich der Himmel gelb färbt und bald die Sonne aufgeht. Wasservögel erscheinen als Schattenriss im goldglänzenden Wasser. Die Bäume entlang der Würm haben sich kunterbunt gefärbt, und bald bricht das Sonnenlicht durch.

Märchenhafte Lichtstimmungen an der Würm
Teilweise ist die Uferregion so dicht bewachsen, dass märchenhafte Lichtstimmungen entstehen. Jogger laufen an mir vorbei, die ersten Hunde werden Gassi geführt. Leute radeln zur Arbeit.
Zeitlich bin ich eher falsch unterwegs. Da ich den Sonnenaufgang fotografieren wollte, komme ich jetzt langsam in die Rushhour. Immer mehr Radler auf dem schmalen Weg. Was ich nicht wusste, hier verläuft der "Äußere Radlring Nord Süd" - und der wird rege genutzt.

Irgendwann komme ich auf dem Hermann-Hesse-Weg an eine lange Unterführung. Ein Graffito schmückt die Wand unter der Eisenbahnbrücke über die ganze Länge. Ein Kunstwerk des Pasinger Künstlers Martin Blumöhr aus dem Jahr 2014. Die Motive sind damals in Gesprächen mit Passanten entstanden und zeigen viele Pasinger Motive.
Immer neue Geschichten zu entdecken
Ein Werk, in das man sich erst hineinfinden muss, immer neue Facetten, immer neue Geschichten entdeckt man. Manches erkennt man, manches wissen vielleicht nur eingefleischte Pasinger. In jedem Fall kein Vorhaben um diese Uhrzeit.
Ein Stück noch weiter auf dem Weg, dann endet das Grün und ich bin in Pasing angekommen.

Auf dem Rückweg treffe ich eine gute Bekannte, die in der Nähe wohnt und die mir versichert, dass es für den Rest des Tages merklich ruhiger ist auf dem Weg von der Blutenburg weiter nach Pasing. Irgendwann werde ich mir das Kunstwerk einmal in Ruhe ansehen. Vielleicht im Frühjahr? Hat ja bekanntlich auch so seine Reize.
In diesem Sinne eine schöne Woche,
Ihr Sigi Müller