AZ-Stadtspaziergänger in der Baaderstraße: Ein buntes Sammelsurium

München - Von der Zweibrückenstraße Richtung Isartor – die Älteren unter uns werden sich erinnern, dass hier früher keine Baustelle war – geht es zunächst in die Rumfordstraße. Dann links in die Baaderstraße und weiter zum Ende bis zur Westermühlstraße.
Benannt wurde die Baaderstraße übrigens 1878 nach dem katholischen Theologen und Philosophen Franz von Baader. Kunst ist hier groß geschrieben, innen und außen – in den Gebäuden Galerien, Werbeagenturen, bunten Boutiquen, Läden mit Namen wie "Hund sans scho", einer Kriminalbuchhandlung namens "Glatteis".
"Perlen vor die Sau" ist der Name einer Galerie, "Cat with a Hat" heißt ein Hutladen, "Oh Oui" ein kleines Brautgeschäft. Selbst das Radl vom Briefträger, welches verlassen vor einem Haus steht, scheint in Quietschgelb nur für die Baaderstraße erfunden zu sein.
Nichts bleibt unbeschriftet
Fast alles ist bemalt oder besprüht – gerne auch die Haustüren und Fassaden, an denen zum Teil kryptische Botschaften zu lesen sind. Selbst die Abflussrohre der Regenrinnen bleiben nicht unbeschriftet.
Ob da verschlüsselte Botschaften stehen oder ob man wahllos irgendwelche Buchstaben, an die man sich gerade erinnert hat, an die Wände gemalt hat, kann ich nicht erkennen. Die Straße ist schon ein sehr, sehr buntes Sammelsurium.
Bunte Blumenkästen mit bunten Blumen sind zu sehen, ein bisschen widerborstig, nicht die geschleckte Straße, eher die wilde Schönheit. An der Hauswand einer Agentur führen Fußspuren nach oben, anscheinend ist’s hier zum Wändehochlaufen. Als Bildunterschrift hat Napoleon gezeichnet, also offensichtlich schon eine ältere Arbeit.
Auf die Baaderstraße sollte man sich einlassen
Auffällig sind auch die vielen Roller, Vespas, Peugeots, No Names, die die Gehwege zieren, und es scheint fast, als hätte hier jeder so ein Gefährt.
In der Gaststätte Burg Pappenheim gibt’s Fränkisches. Schäufele steht auf der Tafel. Offensichtlich kennt man hier seine Pappenheimer.
Zum Ende hin noch die schöne Maximilianskirche mit der der Stadt zugewandten Seite. In jedem Fall eine Straße, bei der es sich lohnt, sich einfach mal drauf einzulassen.
In diesem Sinne eine schöne Woche,
Ihr Sigi Müller