AZ-Stadtspaziergänger: Andreas Martin Hofmeir - Kaffee für Fanny

AZ-Stadtspaziergänger Sigi Müller trifft diesmal auf ein echtes Original aus der Holledau.
Sigi Müller |
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Fotografieren ist eine ernste Angelegenheit: Andreas Martin Hofmeir lacht als waschechter Holledauer natürlich auch nicht.
Sigi Müller Fotografieren ist eine ernste Angelegenheit: Andreas Martin Hofmeir lacht als waschechter Holledauer natürlich auch nicht.

Der Buchtitel fiel mir sofort auf. Und nach dem Lesen des Buches, viel schmunzeln und oft auch laut lachen, kommt es zu einem Treffen mit dem gstandnen Holledauer, der nicht lacht. Holledauer lachen eben nicht – und schon gar nicht beim Fotografieren im Grand Café, einem gemütlichen Lokal in der Lindwurmstraße.

Ich bin ein bisschen vor der Zeit dort, baue mein Licht auf und habe keine Probleme, Andreas Martin Hofmeir sofort zu erkennen, als er das Lokal betritt. Auf dem Rücken trägt er in einem großen Rucksack eine Tuba.

Dicke Strickjacke, Strickmütze, Tuba auf dem Rücken. Stellt man sich so einen Gewinner des Deutschen Musikpreises, des Klassik Echos und einen Tuba-Professor am Mozarteum in Salzburg vor? Ja. Nachdem ich das Buch gelesen habe, weiß ich Bescheid.

Hofmeier isst und trinkt für Fanny mit

Die Begrüßung ist herzlich. Wir setzen uns an einen Tisch. „Da sitzt Fanny“ sagt Hofmeir und stellt seine Tuba auf den freien Stuhl neben sich. Der Kellner kommt, er bestellt einen Kaffee für Fanny und einen Tee für sich. Im Laufe des Gesprächs trinkt er seiner Fanny dann den Kaffee weg.


Ein Tee für Hofmeir, ein Kaffee für seine Tuba Fanny.

Gleich ums Eck in der Maistraße wurde er 1978 geboren. Aufgewachsen in der Holledau, entschied er sich irgendwann für die Musik – und für Tuba Fanny.

Wenn er fliegt, bucht er den Platz neben sich für seine Tuba. Sehr praktisch, gerade bei langen Überseeflügen ist es überlebenswichtig für den Holledauer – er und Fanny bekommen auf diese Weise natürlich zwei Mahlzeiten. Und da Fanny ja doch etwas "fester" ist, übernimmt er gern ihr Essen...

Seine Berufswahl beschreibt er so: "Tubist wird man nicht aus hehren Gründen. Tubist wird man, weil man für ein anspruchsvolles Instrument einfach keinen Ehrgeiz hat." Außerdem wollte er beim Konzert lieber sitzen.

Fanny wird auch mal vergessen

Das passt zu seiner gemütlichen Art. Auch dass er das Pro-Ton-Einkommen der Tuba errechnet. Was nicht passt, oder doch, sind die Musikpreise, die Professur am Mozarteum, Gründungsmitglied der LaBrassBanda, erfolgreicher Kabarettist mit eigenen Programmen, Komponist und vieles mehr. Das alles klingt einfach nicht nach "Kein Aufwand", sondern nach Können und viel Fleiß. Für die Fotos habe ich Hofmeir gebeten, seine Fanny mitzubringen. Das tut er, wenn auch ungern, denn er vergisst sie oft in Kneipen und kommt dann, wenn er es am nächsten Tag bemerkt, erst wieder zu den Öffnungszeiten der jeweiligen Lokalität an sein geliebtes Instrument.


Schwer bepackt: Andreas Martin Hofmeir mit Fanny auf dem Rücken.

Der Abschied ist dann so herzlich wie die Begrüßung. Die Tuba auf dem Rücken verschwindet Andreas Martin Hofmeir im trüben Grau des Winternachmittags. Nett war’s.

In diesem Sinne eine schöne Woche,

Ihr Sigi Müller

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