AZ-Kommenar: Tempo 30 in der Rosenheimer Straße? So funktioniert es nicht!
AZ-Vize-Lokalchefin Sophie Anfang über das Pilotprojekt "Tempo 30 in der Rosenheimer Straße".
Man kann einen Pilotversuch auch absichtlich gegen die Wand fahren. Das geschieht gerade an der Rosenheimer Straße. Nach irrsinnig langen Debatten hatten sich SPD und CSU durchgerungen, Tempo 30 auf einer für Radler wohl mit am gefährlichsten und für Fußgänger wohl mit am unangenehmsten Münchner Verkehrsachsen testweise einzuführen.
Man hätte es auch lassen können. Zumindest in dieser Form. Es wurden ein paar 30er-Schilder auf den Asphalt gemalt und aufgestellt. Das war’s. Es wird viel zu selten geblitzt – und wenn, dann zeigen die vielen Verstöße, dass so eine 30er-Zone keinen vom Rasen abhält.
Wenn man ernsthaft möchte, dass auf der Rosenheimer nicht mehr gerast wird, muss man dafür sorgen, dass die Spuren schmaler werden. Wenn eine Straße sich anfühlt wie eine Schnellstraße, fährt niemand intuitiv langsamer. Schwellen, vor denen man abbremsen muss, hätten auch geholfen. So, wie das Pilotprojet angegangen wird, ist es schon jetzt zum Scheitern verurteilt.