Automaten, Drogen und Blanko-Impfpässe: Festnahmen in illegaler Glücksspiel-Hölle
Neuaubing - Schon vor Wochen hatte die Polizei einen Tipp bekommen. In einer Bar in Neuaubing werde illegales Glückspiel betrieben. Für die Beamten klang das glaubhaft. Die Polizei beantragte einen Durchsuchungsbeschluss. Ein Münchner Richter stimmte zu und stellte das Dokument aus.
Großeinsatz in Neuaubing
Am Donnerstag, den 1. Dezember, folgte der Großeinsatz. Das Kommando Zugriff erfolgte gegen Feierabend, etwa um 18.30 Uhr. Die Beamten trafen auf vier Männer, die im Zusammenhang mit der Bar stehen und auf eine Handvoll Gäste. Die vier Männer sind 21, 33, 36 und 37 Jahre alt. Drei von ihnen haben einen Wohnsitz in München, einer im Landkreis Dachau.
Sie wurden festgenommen. Die Polizei geht derzeit davon aus, dass der 36-Jährige das Gewerbe angemeldet hat und der Barbetreiber ist.
Illegales Glücksspiel
Und die Beamten wurden fündig, der Tipp war ein Treffer. In den Räumen der Bar standen sogenannte Fun-Game-Automaten, die aber alle nicht registriert gewesen sind, also unerlaubt aufgestellt wurden. Die Bar war grundsätzlich überhaupt nicht bevollmächtigt, Glückspiel zu betreiben.
Polizeibekannte Gäste
Drei der vier festgenommenen Männer sind bereits polizeibekannt. Zwar nicht wegen illegalen Glückspiels, doch wegen Gewalttaten und Körperverletzungen. Nur einer der Männer hatte sich bisher nichts zu Schulden kommen lassen, nämlich der Älteste unter ihnen, der 37-Jährige.
Möglicherweise machten die Vorstrafen der drei anderen die Beamten aber stutzig. Denn nun folgten Anträge auf Durchsuchungsbeschlüsse in den Wohnungen der Festgenommenen. Auch die hat ein Richter zügig genehmigt.
Drogen und Blanko-Impfpässe
Die Polizisten mussten nicht allzu lange suchen. In den Wohnungen befanden sich nämlich so einige Beweisstücke für weitere Straftaten, die angezeigt werden. Die konfiszierten Objekte: Blanko-Impfpässe, fast Hundert Gramm weißes Pulver, mutmaßlich Kokain, einige Gramm Marihuana, Utensilien, um Betäubungsmittel zu konsumieren, sowie Unterlagen, die zur Beweisführung dienen werden.
Alle wieder auf freiem Fuß
Keiner der Männer war bisher wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz bekannt. Nachdem die Personalien der Männer festgestellt wurden, ließen sie die Beamten wieder frei. Ein wichtiges Argument: Alle haben einen festen Wohnsitz in und um München.
Für die Männer wird es ungemütlich. Sie erwarten nun mehrere Anzeigen: Urkundenfälschung, Drogendelikte, Betrieb einer illegalen Glückspielstätte und natürlich illegales Glückspiel.
