Autofreier Abschnitt geplant: Weißenburger Straße wird zur Fußgängerzone
Haidhausen - Die Verkehrswende in München schreitet voran: In einem gemeinsamen Antrag fordert die grün-rote Rathaus-Koalition, einen Teil der Weißenburger Straße zur Fußgängerzone umzuwandeln. Bereits im kommenden Jahr soll es losgehen.
Konkret geht es zunächst um den Abschnitt zwischen dem Pariser und Weißenburger Platz, der autofrei werden soll. Der Fokus soll hier künftig auf den Fußgängern liegen, Radler könnten in Schrittgeschwindigkeit durchfahren – ebenso soll die Querung der neuen Fußgängerzone für den Autoverkehr an beiden Plätzen möglich sein.
Das große Ziel von Grün-Rot mit dieser Maßnahme: "Mehr Platz für den Fuß- und Radverkehr, höhere Aufenthaltsqualität auf den Straßen und bessere Entfaltungsmöglichkeiten für den Handel und die Gastronomie vor Ort", wie es in einer gemeinsamen Mitteilung beider Fraktion heißt.
Umbau bereits 2023 geplant
Bereits im kommenden Jahr soll es mit dem Umbau losgehen, bis zu den Sommerferien ist eine Testphase geplant, danach soll es mit der endgültigen Gestaltung losgehen.
Noch sind allerdings einige Fragen offen. Unter anderem, wie Lieferverkehr und Anwohner in die Fußgängerzone kommen sollen. Hierfür soll das Mobilitätsreferat entsprechende Vorschläge erarbeiten, auch was die Zufahrt zu Tiefgaragen und Hinterhöfen betrifft. "Die konkrete Ausgestaltung der Regelungen soll unter intensiver Einbeziehung der örtlichen Gewerbetreibenden und der Anwohnenden beraten und beschlossen werden", schreibt Grün-Rot in der Mitteilung. Um den Menschen in Haidhausen auch wirklich Gehör zu schenken, ist eine Einwohnerversammlung zum Thema angedacht.
Das Einbeziehen der Bürger ist ein wichtiger Punkt für die Koalition: "Wichtig ist uns jetzt, dass Anwohner*innen und Gewerbetreibende gut in die Umgestaltung eingebunden werden und am Ende überzeugt sind, dass mehr Platz für Menschen – und weniger für Autos – die Lebensqualität für alle verbessert", sagt Anne Hübner, die Chefin der SPD/Volt-Fraktion.
Es wäre die erste dezentrale Fußgängerzone Münchens
Die Weißenburger Straße im Franzosenviertel von München verbindet den Ostbahnhof im Osten mit dem Rosenheimer Platz im Westen – dazwischen liegen Pariser und Weißenburger Platz. Der Abschnitt zwischen letzterem und dem Rosenheimer Platz ist bereits eine Fußgängerzone. Nun kommt also noch ein weiterer Abschnitt dazu.
Große Fußgängerzonen wie die angepeilte gibt es außerhalb der Altstadt noch nicht, die Weißenburger Straße stellt also ein Novum dar. "Wir wollen in München auch abseits des Stadtzentrums lebendige, attraktive Stadtviertel schaffen. Dezentrale Fußgängerzonen können zu einer Art Dorfkern, zu einem Ort der Begegnung für Anwohnende und Besucher*innen werden", erklärt Grünen-Fraktionschefin Mona Fuchs. Die Fußgängerzone soll zum neuen Zentrum Haidhausens und zur ersten dezentralen Fußgängerzone werden, sagt Fuchs weiter.