Ausstellung: „Die Münchner Polizei in der NS-Zeit“

Vom 24. April bis 15. Mai wird die Ausstellung täglich von 8 bis 23 Uhr im ersten Stock im Gasteig gezeigt. Begleitend gibt es kostenlose Führungen und Vorträge.
von  Nina Job
Schmähschrift gegen Frauen aus der NS-Zeit.
Schmähschrift gegen Frauen aus der NS-Zeit. © Petra Schramek

Vom 24. April bis 15. Mai wird die Ausstellung täglich von 8 bis 23 Uhr im ersten Stock im Gasteig gezeigt. Begleitend gibt es kostenlose Führungen und Vorträge.

München -
Eine Arbeitsgruppe von 20 Polizeibeamten und Wissenschaftlern hat vor einem reichlichen Jahr in der "Löwengrube", dem Münchner Polizeipräsidium an der Ettstraße, großes Interesse geweckt. Mit der Ausstellung „Die Münchner Polizei und der Nationalsozialismus“ stellte sich die Münchner Polizei erstmals öffentlich ihrer Geschichte von den 1920er Jahren bis in die Nachkriegszeit. Ab Donnerstag, 24. April, wird diese Ausstellung nun drei Wochen lang im ersten Stock des Gasteigs (Rosenheimer Straße 5) gezeigt. Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellungsmacher waren Kriminalisten, Kontaktbeamte, Staatsschützer und Wissenschaftler des NS-Dokumentationszentrums. 2009 war auf Initiative des damaligen Polizeipräsidenten Wilhelm Schmidbauer ein Arbeitskreis aus rund 20 Polizisten entstanden. Sie stöberten – vorwiegend in ihrer Freizeit – in Archiven und trugen bis dahin nie gezeigte Fotos und Dokumente zusammen. Erstmals wurde die Ausstellung Ende 2012 bis Anfang 2013 im Polizeipräsidium an der Ettstraße gezeigt. 6000 Besucher kamen.

„Wir waren überrascht, wie wenige Forschungsergebnisse es bis dahin gab“, sagte Kulturreferent Anton Biebl am Dienstag, kurz bevor die Schau nun zum zweiten Mal an einem Ort mit deutlich mehr Publikumsverkehr gezeigt wird.

„Aus dieser Zeit kann man sehr viel lernen“, sagte Münchens jetziger Polizeipräsident Hubertus Andrä unmittelbar vor der Eröffnung. Zum Beispiel wie „schutzbedürftig und zerbrechlich Demokratie ist. Die Münchner Polizei hat im NS-Staat versagt, sie hat ihre eigenen Werte verraten.“

Die Ausstellung ist bis 15. Mai täglich von 8 bis 23 Uhr zu sehen. Es gibt zehn kostenlose Führungen und vier Vorträge. Die Termine:

"Einstellung zum demokratischen Staat - Bedenkenfrei", Personelle NS-Kontinuitäten in bayerischen Polizeibehörden nach 1954. Vortrag von Dr. Joachim Schröder am 24. April um 19 Uhr im Vortragssaal der Münchner Stadtbibliothek.

Partisanenenbekämpfung durch die Polizei - Der Höhere SS-und Poliizeiführer "Alpenland" 1941-1945 Vortrag von Marcus Schreiner-Bozic, Kriminalhauptmeister vom Arbeitskreis "Die Münchner Polizei und der Nationalsozialismus" am 30. April im Vortragssaal der Münchner Stadtbibliothek. Beginn 19 Uhr.

"Polizeivollzugsdienst in einer Großstadt der Zukunft" Einsatzfelder und -praktiken der Münchner Polizei in der frühen Bundesrepublik. Vortrag von Historiker Miachel Sturm am 7. Mai im Vortragssaal der Münchner Stadtbibliothek. Beginn 19 Uhr.

Die Münchner Polizei und der Nationalsozialismus - Bilanz und Ausblick Vortrag von Historiker Prof. Dr. Peter Longerich von der University of London am 15. Mai in der Bibliothek im Gasteig. Beginn: 19 Uhr.

Kostenlose Führungen durch die Ausstellung finden statt am:

25. April um 16 Uhr

26. April um 11 Uhr

29. April um 18 Uhr

3. Mai um 11 Uhr

6. Mai um 18 Uhr

8. Mai um 18 Uhr

10. Mai um 11 Uhr

13. Mai um 18 Uhr

14. Mai um 18 Uhr

15. Mai um 16 Uhr

Anmeldung und Terminvereinbarungen für Gruppen unter Telefon: (0899 233-24434 oder thomas.rink@muenchen.de
 

»Einstellung zum demokratischen Staat – Bedenkenfrei« – Personelle NS-Kontinuitäten in bayerischen Polizeibehörden nach 1945

Vortrag
Do, 24.4.14 / 19:00 Uhr / Vortragssaal der Bibliothek
Eintritt frei

Vortrag von Dr. Joachim Schröder

Nur wenige Polizeiangehörige wurden nach dem Krieg wegen ihrer Beteiligung an den während der NS-Herrschaft verübten Verbrechen zur Rechenschaft gezogen. Ebenso unterblieb weitgehend ein umfassender und konsequenter Personalaustausch – dies wird an verschiedenen Beispielen bayerischer Polizeikarrieren verdeutlicht.

 

EinstAm 24. April um 19 Uhr e. Infos und Tickets gibt es auf www.gasteig.de

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