Aus Who's Perfect wird ein schickes Bürogebäude

Wo einst italienische Designersofas veräußert wurden, schwingt in Kürze die Abrissbirne. Das ehemalige "Who's Perfect" in der Landsberger Straße wird einem neuen, schicken Bürokomplex weichen.
München/Laim - Hinter der Fassade des früheren "Who’s Perfect" arbeiten bis 31. Januar Künstler. Das "Kunstlabor" ist eine Zwischennutzung. Spätestens im Frühjahr wird der Gebäuderiegel an der Landsberger Straße 350 jedoch abgerissen. Denn der stadtbekannte Ort für italienische Designersofas – und einst Tengelmann-Hauptsitz – soll einem Bürogebäude weichen: mit Arbeitsplätzen für 2000 Menschen.
Das Büro KSP Jürgen Engel Architekten plant in Laim ein großes Bürohaus mit Konferenzräumen, ein Mitarbeiterrestaurant samt Café mit 470 Plätzen, dazu ein Bistro für 116 Gäste und einen kleinen Wirtsgarten für 50 Personen. Für 36 Kinder ist eine Kindertagesstätte geplant. In die zweigeschossige Tiefgarage sollen mehr als 500 Autos passen.
Arbeitsplätze für 2000 Menschen
Die dichtbefahrene Achse Landsberger Straße – sie ist monoton und in einer geschlossen Linie bebaut. Weil sich das neue Bürogebäude über 200 Meter an der Straße erstrecken wird, haben die Architekten Wert auf eine extra "nicht-langweilige" Fassade und eine besonders intelligente Gliederung gelegt.
Dazu gehören trapezförmige Elemente um die Fenster. Statt einer harten Front zur Straße, hat diese Fassade einen Knick. Laut den Architekten bringt das den "menschlichen Maßstab" ins Spiel. "Das gesamte Gebäude entspringt der Idee, mal ein bisschen vor und zurückzuspringen", erklärt Architekt Jürgen Engel von KSP.
Das neue Bürohaus wird sich Richtung Laimer Würfel zu einem 1250 Quadratmeter großen Platz öffnen. Hier soll der Haupteingang sein: im Foyer neben einem netten Café. Draußen können auch Stühle stehen. "So etwas gibt es entlang der Landsberger Straße noch nicht", betont Christian Eichinger, Leiter des KSP-Büros München.
Innenhöfe und begrünte Dächer
Am Platz wird mit acht Stockwerken der höchste Punkt des Bürohauses sein. Damit die meist sieben Stockwerke im Stadtraum wenig auffallen, sind die oberen Geschosse zurückgestapelt und bekommen eine dunklere Farbe. Das ist unbedingt gewollt: Die Gebäudeteile haben unterschiedliche Höhen: Wie die Orgelpfeifen steigen sie Richtung City etwas an.
Grüne Inseln gibt es auch: Vier Querriegel von der Landsberger Straße zu den S-Bahn-Gleisen machen drei Innenhöfe möglich. Alle Dächer werden begrünt. Ein Teil des Radschnellwegs Hauptbahnhof – Pasing wird in Nähe der Gleise über das Privatgelände führen.
Trotz vereinzelter Kritik als "Büromaschine", sieht die Stadtgestaltungskommission das neue Bürohaus in Laim als "städtebaulichen Gewinn".