Aus für den Kreißsaal

Neuperlach - Grund ist, dass die Städtische Klinikum München (STKM) GmbH mit den Krankenhäusern Neuperlach, Bogenhausen, Schwabing, Harlaching und Talkirchner Straße saniert wird, weil seit Jahren hohe Defizite auflaufen.
Sabrina Landes (Grüne) und Siglinde Kosina (SPD) passt es gar nicht, dass der vor vier Jahren komplett sanierte Kreißsaal im Klinikum Neuperlach bis 2022 schließen soll. „Das Klinikum ist Anlaufstelle für Gebärende aus dem Münchner Osten und den umliegenden Gemeinden.
Die Geburtshilfestation ist dank hervorragender Arbeit des Teams weit über die Stadtteilgrenzen hinaus bekannt“, heißt es im Antrag, den Landes und Kosina im Perlacher BA einbrachten. Man verzeichne hier die niedrigste Kaiserschnittrate Münchens, knapp 1300 Geburten seien 2015 versorgt worden.
Ein solches Renommee, gründend auf jahrelanger guter Zusammenarbeit von Ärzten und Hebammen, dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden. Zudem wachse der Bedarf wegen zahlreicher Neubaugebiete stetig weiter, so Kosina und Landes.
Andrea del Bondia (SPD), selbst Mitarbeiterin der STKM, platzte der Kragen: „Seit Juli 2015 gibt es das Sanierungskonzept für die Städtischen Kliniken. Jetzt sollte man das endlich mal durchziehen. Geburtshilfe ist halt defizitär. Die Sanierung ist der letzte Schritt. Wenn das nicht klappt, bleibt nur noch der Verkauf.“
Markus Blume (MdL, CSU) erklärte: „Mein Bauch ist für den Erhalt, mein Kopf dagegen.“ Die Würfel seien längst gefallen, Neuperlach gehöre zu den Gewinnern der Reform. Ohnedies werde man bei komplizierten Geburten lieber nach Harlaching gehen wegen der vorhandenen Kinderstation.
Dort soll die Geburtshilfe künftig gebündelt werden. Für Astrid Schweizer (SPD) eine logische Entscheidung: „Erst ab 3500 Geburten wird es rentabel. Wir können in Neuperlach nicht alles haben, die SPD lehnt den Antrag deshalb ab.“
BA-Chef Thomas Kauer (CSU) schlug vor, erst mal nachzufragen, warum die Geburtshilfe wegfalle. „Falls es danach noch Fragen gibt, können wir die Geschäftsführung des Klinikums einladen und dann immer noch den Antrag auf Erhalt der Abteilung stellen.“ Das Gremium stimmte zu. Gabriele Mühlthaler