Aus Fahrradketten werden Hunde
Alte Fahrradteile gehören nicht (immer) auf den Schrott - aus ihnen lässt sich sogar noch etwas Kreatives machen. Beispielsweise Hunde: Die Künsterlin Nirit Levav präsentiert bis Ende Juni "The Art of Wau" im Leonardo-Hotel an der Moosacher Straße.
MÜNCHEN Sie sind putzig, lieb, aufmerksam, manche gucken sogar verträumt. Nirit Levavs Hunde würden garantiert keinem Jogger im Englischen Garten in die Waden beißen, selbst wenn sie es könnten. Nur streicheln lassen sie sich nicht wirklich: Die Vierbeiner wurden aus alten Metallteilen recycled, vorzugsweise aus Fahrradketten. Auch Uhren, Fahrradpedale und Sitze fanden bei ihnen Verwendung.
Levavs Hunde sind so groß wie ihre lebenden Vorbilder. Bis Ende Juni können sie im Münchner Leonardo-Hotel an der Moosacher Straße besichtigt werden. "Meine Frau hat früher Hochzeitskleider designt", berichtete ihr Mann Uri auf der Vernissage am Donnerstagabend. "Mit 40 fand sie, dass es genug damit sei, probierte ein wenig herum und konzentrierte sich schließlich auf die Hunde." Auf Streifzügen durch die Fahrradwerkstätten ihrer Umgebung sammelt sie das Material für ihre Objekte, formt sie in der heimischen Werkstatt und lötet sie zusammen. Je nach Größe des Metalltieres dauert es schon einmal zwei bis drei Wochen, bis Levav mit ihrer Arbeit fertig ist.
Warum ausgerechnet Hunde? "Ich mag sie einfach und wir haben selbst einen Pinscher zu Hause", sagt die Künstlerin aus Herzliya nahe Tel Aviv. Zudem empfindet sie es als Herausforderung, sich in ihrer Arbeit auf ein Tier zu konzentrieren. Die 50-jährige Mutter von vier Söhnen will ihre Arbeit auch als Aufforderung verstanden wissen, weniger Müll zu produzieren: "Im Schnitt produzieren wir pro Tag zwei Kilo Müll. Drei Viertel des Abfalls könnten wiederverwertet werden, aber wir recyceln nur 30 Prozent."
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