Audi rast auf A99 in Kieshaufen: Halterin verklagt Bayern

Die Klägerin saß auf dem Beifahrersitz, als ihr Sohn am Steuer ihren Audi A 3 in eine Autobahnbaustelle lenkte. Beide erkannten in der Dunkelheit die Gefahr nicht. Nach ungefähr einem Kilometer raste der Wagen in einen Kieshaufen und überschlug sich. Der Fahrer wurde schwer verletzt. Der Unfall landete jetzt in Form einer Zivilklage im Justizpalast.
Baustellen auf A99 übersehen: Auto kracht in Kies
Die Autohalterin macht Schadenersatz in Höhe von gut 17.000 Euro geltend. Der Unfall ereignete sich in der Nacht auf den 16. April 2017 auf der A99. Gegen 4.50 Uhr übersah der Audifahrer den Beginn einer Großbaustelle, an der die Fahrbahnen auf die Gegenfahrbahn verschwenkt wurden.
Die Klägerin bringt vor, die Streckenführung sei nicht eindeutig gekennzeichnet und missverständlich gewesen. Ihr Sohn sei deshalb versehentlich in die Baustelle eingefahren. Das Auto sei dann gegen einen Kieshaufen geprallt, habe sich überschlagen und sei auf dem Dach zum Liegen gekommen.
Urteil am 6. November
Doch beim Verhandlungstermin im Justizpalast macht der Vorsitzende Richter Frank Tholl schnell klar, dass die Klage wenig Aussicht auf Erfolg hat. Der Grund: Die Fahrbahnverschwenkung war mit einer durchgehenden gelben Linie gekennzeichnet. Die Frage nach dem Vergleich wird von den Vertretern des Freistaats abgelehnt. Zu eindeutig scheint die Rechtslage. Da hilft auch wenig, dass die Kläger erklären, dass nach dem Unfall weitere Baken aufgestellt wurden, um die Baustelle noch deutlicher zu markieren und der Ersthelfer damals auch verkehrt gefahren sei. Das Urteil wird am 6. November bekannt gemacht.
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