Aubing-Mitte: Vereint gegen die Neubaupläne

Bei der Info-Veranstaltung der Bürgerinitiative sind die Aubinger vereint gegen Planungen an Pretzfelder- und Colmdorfstraße. Die anwesenden Politiker versprechen Unterstützung.
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Bei der Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative Aubing-Mitte ist man sich einig beim Widerstand gegen die Neubauplanungen.
BI Aubing-Mitte Bei der Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative Aubing-Mitte ist man sich einig beim Widerstand gegen die Neubauplanungen.

Bei der Info-Veranstaltung der Bürgerinitiative sind die Aubing vereint gegen Planungen an Pretzfelder- und Colmdorfstraße. Die anwesenden Politiker versprechen Unterstützung.

Aubing-Lochhausen-Langwied - Über hundert Aubing kamen am vergangenen Montag (2. Dezember) zur ersten Infoveranstaltung der Bürgerinitiative „Aubing-Mitte lebenswert“ ins UBO 9. Sie wollten sich über die beabsichtigten Planungen informieren und auch dagegen protestieren.

Auch Vertreter aller drei großen Parteien im Stadtrat waren dabei: der Vorsitzende der CSU-Aubing, Hansi Sauerer, der Stadtrat Christian Müller (SPD) und die stellvertretende Vorsitzende des Bezirksausschusses, Karin Binsteiner (Grüne).

Der Sprecher der Initiative, Jolf Flörke, stellte das Gesamtproblem, das sich aus der „wagenburgartigen“ Bebauung für die Umgebung und die künftigen Bewohner ergibt, in den Mittelpunkt und forderte eine generelle Umplanung.

Er griff Stadtbaurätin Elisabeth Merk an, die zukünftig eine Umkehr vom Zeilenbau hin zu kleinteiligen Strukturen in der Öffentlichkeit angekündigt habe. In Aubing hätte sie aber gegenüber den Forderungen der Investoren versagt, so Flörke.

Er bat die anwesenden alteingesessenen und neu hinzugezogenen Aubing um ihre Unterstützung mit Unterschriften und Eintragung in die Internetseite www.aubing-mitte.de.

Dann erläuterten vier Referenten die wichtigsten Aspekte der beabsichtigten Bebauung.

Architekt Werner Dilg kritisierte vor allem die Entscheidung des Preisgerichts, das den Entwurf wegen dessen „bewusster Absetzung von der Umgebung“ lobt. „Gerade das wollen wir nicht“, sagte er. Die „Kasernenblöcke“ seien gesellschaftsfeindlich und deshalb unsozial. Sie erschwerten das Zusammenwachsen der Neubürger mit der Nachbarschaft.

Dr. Klaus Bichlmayer beleuchtete die Situation aus der Sicht vom Dorfkern Aubing aus. Die Beurteilung der Planung dürfe nicht auf das Neubaugebiet beschränkt gesehen werden. Ihre Höhenentwicklung müsse auch auf das Dorfkernensemble abgestimmt werden. Er prangerte die Wohnbauinvestoren an: „Wir müssen im Auge behalten, was unseren Kindern und Enkeln da bleibt“.

Der Garten- und Landschaftsarchitekt Matthias Schwahn kritisierte vor allem, dass schon in der Wettbewerbsausschreibung die auf dem Gelände vorhandene Vielfalt an Pflanzen und seltenen Tieren völlig vernachlässigt wurde. Er konnte dies mit Aufnahmen von seltenen Pflanzen und geschützten Tieren belegen, die er auf dem Gelände gefunden hat.

Besondere Aufmerksamkeit erregten die Ausführungen von Jürgen Schrader zur gegenwärtigen und künftig zu erwartenden Verkehrssituation auf den Straßen und in der S-Bahn. Er prognostizierte am S-Bahnhof eine zehnprozentige Zunahme, der jetzt schon überfüllten Züge und die komplette Überbelastung auf allen Straßen – vor allem, wenn auch noch aus Freiham Verkehr dazu kommt – ein nicht mehr zu bewältigendes und den Anwohnern zumutbares Chaos.

Scheinbar überzeigten diese Ausführungen auch die anwesenden Politiker: Stadtratskandidat Hansi Sauerer (CSU) versicherte, dass die bisherigen und möglichen künftigen CSU-Stadträte gegen die vorliegende Planung stimmen würden.

Christian Müller (SPD), wies auf den Wohnungsbedarf hin, versicherte aber, dass sich auch die SPD-Stadträte über den Bürgerwillen nicht hinwegsetzen werden.

Karin Binsteiner (Grüne), die derzeit den Vorsitz im Bezirksausschuss 22 ausübt, verwies insbesondere auf die frühzeitigen ablehnenden Stellungnahmen des BA 22 zum beabsichtigten Bauprojekt und geißelte die Missachtung der BA-Stellungnahme durch die Verwaltung.

 

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