Astronauten zu Besuch im Museum

Isarvorstadt - Gleich vier deutsche Astronauten auf einmal kommen am 8. Juni das Deutsche Museum besuchen.
Reinhold Ewald, Ulf Merbold, Ernst Messerschmid und Ulrich Walter werden im Deutschen Museum zu Gast sein und stehen den Besuchern von 15 bis 15.45 Uhr bei dieser einmaligen Gelegenheit vor dem Spacelab in der Luft- und Raumfahrthalle Rede und Antwort.
Wie sieht der Arbeitsalltag eines Astronauten aus? Wie verändert sich der Körper wenn man sich längere Zeit im Zustand der Schwerelosigkeit befindet? Welchen Nutzen hat der Mensch überhaupt von der Raumfahrt? Fragen, auf die das kompetente Astronauten-Team am Sonntag aus erster Hand Antworten geben kann.
Die Gruppe ist anlässlich eines Treffens in München und nutzt diese Gelegenheit für einen Besuch des Deutschen Museums.
Ulf Merbold ist ein ESA-Astronaut der ersten Stunde. Er durfte als erster Ausländer überhaupt mit einem US-Shuttle mit dem in Deutschland gebauten Spacelab 1983 in den Weltraum fliegen. Merbold flog noch zweimal ins All, 1992 mit dem Spacelab und 1994 zur russischen Raumstation MIR. Er ist der einzige deutsche Astronaut, der dreimal im Weltraum war und sowohl mit dem amerikanischen Shuttle wie auch mit dem russischen Sojus-Raumschiff geflogen ist.
Ernst Messerschmid bewarb sich für die allererste unter deutscher Regie stattfindende Spacelab-Mission D1. Zusammen mit dem leider verunglückten Reinhard Furrer flog er 1985 mit dem US-Shuttle Challenger für eine Woche in den Weltraum. Nach seinem Raumflug wurde Messerschmid Universitätsprofessor und forschte über Raumfahrtsysteme an der Universität Stuttgart.
Ulrich Walter wurde 1988 zusammen mit Hans Schlegel für die zweite deutsche Spacelab- Mission D2 ausgewählt, die 1993 mit dem US-Shuttle Columbia durchgeführt wurde. Unter den Versuchen der 9-tägigen Mission war auch das erstmalig von der Erde ferngesteuerte Roboter-Experiment ROTEX. Walter ist heute Universitätprofessor und leitet den Lehrstuhl für Raumfahrttechnik an der Technischen Universität München.
Reinhold Ewald hielt sich 1997 im Rahmen der deutsch-russischen Mission MIR'97 18 Tage lang auf der russischen Raumstation MIR auf. Schon Jahre vorher trainierte Ewald in Russland und fungierte als Ersatzmann für andere Raumfahrtmissionen. Während seines Aufenthalts auf der Raumstation bewältigte Ewald mit seinen Kollegen eine Brand an Bord, eines der gefährlichsten Szenarios, das in der bemannten Raumfahrt vorstellbar ist. Ewald begleitete viele verantwortliche Position für bemannte Raumfahrt zuletzt war er für Organisation und Betrieb des europäischen ISS-Moduls Columbus verantwortlich. Heute ist Ewald Berater des Generaldirektor der europäischen Weltraumagentur ESA.