Asamkirche und Asamhaus: Münchens prächtigste Fassade
Altstadt - Ui, schön denke ich oft, wenn ich in München durch die Straßen haste. Wenn ich das nächste Mal vorbeikomme, schaue ich mir dies oder das mal näher an, nehme ich mir vor.

Wie so oft kommt man dann nicht wirklich dazu. Vielleicht hat man es dann noch eiliger gehabt, oder es bleibt wieder mal beim guten Vorsatz. So ging es mir ein bisschen mit dem Asamhaus und der Asamkirche, die ja eigentlich St. Johann Nepomuk Kirche heißt - aber von niemandem so genannt wird.
Eine Fassade als Vorzeigeobjekt
Erbaut wurde sie 1733 bis 1746 von Egid Quirin und Cosmas Damian Asam. Natürlich habe ich auch in die Kirche hineingeschaut, aber heute will ich es mal bei den Fassaden belassen. Neben der Kirche das Asamhaus, welches Egid Quirin Asam 1733 erworben hat. Das Gebäude stammt aus dem 16. Jahrhundert, die Stuckfassade wurde um 1734 angebracht. Nein, ich habe nicht aufgepasst im Geschichtsunterricht, aber all das steht auf einer Tafel am Gebäude in der Sendlinger Straße.

Moderne Läden, Cafés, seit einiger Zeit zur Fußgängerzone umfunktioniert. Bäume wurden gepflanzt, Bänke aufgestellt. Die Gebäude: ein Gemisch aus Alt und Neu. Wie mag es wohl im 16. Jahrhundert hier ausgesehen haben, als das spätere Asamhaus gebaut wurde? Und wie, als Egid Quirin Asam 1734 an der Fassade arbeitete, um diese als Vorzeigeobjekt seiner Arbeit zu nutzen?
Ornamente, ein Putto und ein Pferd
Bei den Figuren über dem Eingang muss ich schmunzeln, ein bisschen sieht es aus, als würde ein Putto dem Kopf darunter die Lockenwickler mit einem Hammer abklopfen. Ein Pferd sehen wir und viele andere Figuren in Gruppen oder einzeln.
Man muss sich die Zeit nehmen, um die Stuckfiguren und Ornamente genau zu betrachten, auch einmal auf die Straßenseite gegenüber gehen, um das Ensemble auf sich wirken zu lassen. Am besten heben sich die Figuren bei tiefem Licht hervor.

Ich war beide Male an Nachmittagen da. Der Stuck wirkt räumlicher, wenn die Sonne von der Seite, oder schräg von oben kommt. Licht und Schatten formen den Stuck dann noch plastischer.
In diesem Sinne eine schöne Woche,
Ihr Sigi Müller
- Themen:
- München
- Sendlinger Straße
- Altstadt-Lehel