Anwohnerin: "Ich möchte vom Balkon springen"
LEHEL - Jetzt, wo endlich die Sonne scheint, würden sich die Menschen, die in der Oettingenstraße leben, gerne auf den Balkon setzen. Aber das geht nicht: "Am Wochenende höre ich sechs bis sieben Stunden täglich das Getrommel aus dem Englischen Garten. Es ist zum verzweifeln - manchmal würde ich am liebsten vom Balkon springen, weil das so nervt", sagt eine Anwohnerin vor dem Bezirksausschuss (BA) Altstadt-Lehel.
Dort stößt sie auf Verständnis, auch wenn die BA-Mitglieder eigentlich nicht zuständig sind. Denn der Englische Garten gehört zur Bayerischen Schlösser und Seenverwaltung und die sagen: "Trommler gehören zum Kulturgut des Englischen Gartens." Allerdings, so regt der BA an, könnte man mit der Schlösser und Seenverwaltung sprechen und einen anderen Trommelort vorschlagen. Plätze sind rasch gefunden: Wieso die Trommler nicht bitten, weiter Richtung Haus der Kunst zu gehen? Oder an den Kleinhesseloher See zu ziehen? Dort gibt es auch eine große Baumgruppen, in deren Schatten getrommelt werden könnte.
"Am Wochenende waren nicht nur Trommel im Englischen Garten, sondern auch etliche Blasmusiker, die stundenlang dasselbe Lied geübt habe. Das zerrt an den Nerven", sagt die Anwohnerin. Der BA schlägt ihr vor, sich zudem an das Referat für Gesundheit und Umwelt zu wenden, die dann eine Lärmschutzmessung durchführen sollen.
Kurzfristig kann auch die Polizei helfen, aber das will die Anwohnerin eigentlich nicht. Zumal das nur eine kurze Abkühlung zwischen Anwohner und Trommlern bringt und sie lieber möchte, dass eine vernünftige Lösung für alle gefunden wird.
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