Anwohner wehren sich: Bahn prüft Alternative zur Truderinger Kurve

Die Bürger wollen, dass die Schienenstrecke durch unbebautes Gebiet führt. Die Bahn prüft den Alternativvorschlag und stößt schnell auf erste Probleme.
von  Gaby Mühlthaler
Die Menschen entlang der Schienenstränge müssen sich auf deutlich mehr Güterzüge einstellen, die mit 100 km/h knapp 20 Meter neben ihren Häusern vorbeirauschen. Laut Prognose werden das täglich 139 sein.
Die Menschen entlang der Schienenstränge müssen sich auf deutlich mehr Güterzüge einstellen, die mit 100 km/h knapp 20 Meter neben ihren Häusern vorbeirauschen. Laut Prognose werden das täglich 139 sein. © Gaby Mühlthaler

München - Zwei europäische Schienen-Hauptkorridore sollen einmal direkt durch Truderinger Wohngebiete führen. Und zwar, sobald Daglfinger und Truderinger Kurve gebaut sind und die Strecke Daglfing-Trudering zweispurig ertüchtigt ist. 2026 soll alles fertig sein.

Die Menschen entlang der Schienenstränge müssen sich auf deutlich mehr Güterzüge einstellen, die mit 100 km/h knapp 20 Meter neben ihren Häusern vorbeirauschen. Laut Prognose werden das täglich 139 sein. Am Dienstag stellte die DB Netze das Projekt gut 200 Interessierten im Truderinger Kulturzentrum vor, nachdem die erste Präsentation in Riem gründlich daneben gegangen war.

DB Netze "zum wirtschaftlichen Handeln verpflichtet"

Projektleiterin Susanne Müller stellte klar: "Wir planen und setzen Aufträge des Bundesverkehrsministeriums um." Dabei sei man zum wirtschaftlichen Handeln verpflichtet. "Wir haben das Okay, den Alternativvorschlag der Anwohner zu prüfen." Den stellte Peter Brück vor. "Jeder muss was geben, für uns wären das aber hundert Prozent Lebensqualität."

Sämtliche Güterzüge von Nord- nach Südeuropa passierten die Truderinger Siedlung. Die Alternative der Bürger hingegen führt durch unbebautes Gebiet. Überflüssig wäre dann auch die geplante Brücke über die Kfz-Verwahrstelle.

Truderinger Schienen-Alternative: Das sind die Probleme

Erste Prüfungen zeigen laut Susanne Müller Probleme wie fehlende Grundstücke, schwierige Anschlüsse und zu kleine Kurvenradien für 100 km/h auf. Ein Gericht habe an der Stelle 30 km/h verfügt, merkte ein verwunderter Bürger an. Weshalb brauche man dann Kurven für 100 km/h?

Susanne Müller erklärte, "neues Baurecht, neue Genehmigung" und besserer Schallschutz. Tempolimits im Stadtbereich gebe es für die Bahn ebenso wenig wie auf dortigen Autobahnen.

Lesen Sie hier: Güterverkehr im Münchner Osten wird ausgebaut

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