Anwohner-Protest im Tal hat Erfolg: Parkplätze bleiben (vorerst)

Altstadt-Lehel - Eigentlich ist es längst beschlossene Sache. Auch der grün-rot dominierte Stadtrat hat sich bereits 2020 mit dem Thema befasst und entschieden: Die meisten Kurzzeitparkplätze im Tal sollen aufgelöst werden.
Vorerst vorübergehend, bis die Baustelle zur Zweiten Stammstrecke beendet ist. Und danach dauerhaft. Statt Parkplätzen: mehr Grün, Freischank sowie kommerzfreier, ungezwungener Raum für Begegnungen. Das Ganze ab dem Sommer.
Die Einladung wurde nicht korrekt verschickt
Doch daraus wird vorerst nichts. Ursache ist eine Panne. Das Mobilitätsreferat hatte drei Varianten erstellt, wie das veränderte Tal aussehen könnte.
Um diese drei Varianten mit den Tal-Anwohnern und -Anliegern zu besprechen, hatte das Referat zusammen mit dem Bezirksausschuss (BA) Altstadt-Lehel zu einer digitalen Info-Veranstaltung am 22. April eingeladen - doch die Einladung erreichte offenbar kaum jemanden im Tal.
Gibt es eine neue Info-Veranstaltung für die Anwohner?
Was genau schief gelaufen ist, weiß derzeit niemand. In der Sitzung des BA am Dienstagabend war es eines der großen Themen. Anwohnerin Margarethe Stadlbauer (35) sprach im BA vor, im Namen von mindestens 50 Anliegern, wie sie sagte. Stadlbauer forderte eine neue Info-Veranstaltung samt richtiger Einladung.
"Und das sollte nicht nur ein Kärtchen sein, sondern ein richtiger Brief, am besten mit namentlicher Ansprache", sagt Stadlbauer, "damit sich die Anlieger ernst genommen fühlen." Ziel müsse schließlich sein, solch gravierende Veränderungen mit den Menschen zu besprechen, die sie tatsächlich betreffen.
Vor dem Alten Rathaus wurde protestiert
Stadlbauer hatte bereits vor einer Woche vor dem Alten Rathaus protestiert, gemeinsam mit Stadtrat Thomas Schmid (CSU), der Viktualienmarkt-Sprecherin Elke Fett sowie dem CSU-Lokalpolitiker Armin Gastl.
Schon da sei klargeworden, "dass die Info-Veranstaltung neu angesetzt werden muss", sagte die BA-Chefin Andrea Stadler-Bachmaier (Grüne) am Dienstagabend im Neuen Rathaus.
Daher nahm der BA den Vorschlag der Anwohner in Person von Margarethe Stadlbauer gerne an, da es ohnehin geplant gewesen sei, die Anlieger besser in die Gestaltung des künftigen Tals miteinzubeziehen.
Warum genau die in Auftrag gegebene Einladung nicht angekommen sei, wisse sie derzeit auch nicht und müsse noch erforscht werden. Die Situation scheint sich also in beiderseitigem Wohlwollen aufzulösen.
Tal-Bewohnerinnen wie Margarethe Stadlbauer wehren sich nicht grundsätzlich gegen Veränderungen im Tal. "Wir brauchen dort mehr Aufenthaltsqualität, vor allem für die Anwohner. Das ist unstrittig", sagt Stadlbauer.
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