Angebliche Schusswaffe und Bedrohungslage: Polizei nur aus Rache gerufen?

Schwabing-Freimann - Eine mutmaßliche Falschmeldung hat am Freitagabend gegen 22.25 Uhr zu einem erheblichen Polizeiaufgebot in Freimann geführt: Ein bislang unbekannter Mann rief die Polizei zu Hilfe und gab an, dass er im Bereich einer Tankstelle an der Heidemannstraße von zwei Männern und einer Frau mit einer Schusswaffe bedroht worden sei.
Mann gab an, von zwei Männern und einer Frau bedroht zu werden
Zehn Einsatzfahrzeuge rückten an und fanden einen Lieferwagen vor, mit zwei Männern und einer Frau als Insassen. Als die 37-Jährige die Tankstelle betrat, befragten sie die Polizisten. Nach Angaben der Beamten gab sie in stark gebrochenem Deutsch an, dass in dem Wagen eine scharfe Schusswaffe sei – woraufhin der ganze Bereich abgeriegelt wurde. Während seine Kollegen die Kontrolle vorbereiteten, vernahm dann aber ein weiterer Polizist die Frau, deren Muttersprache er sprach.
Hat der Anrufer aus Rache gehandelt?
Dadurch stellte sich die Situation völlig anders dar: Die Frau beteuerte, dass keine Waffe im Wagen sei - und genau dies ergab auch die dann folgende Kontrolle. Die beiden Begleiter der 37-Jährigen, ein 40-jähriger Münchner und ein 46-Jähriger mit Wohnsitz im Landkreis München, wurden ebenfalls vernommen.
Offenbar hatte ein Unbekannter der 37-Jährigen an der Tankstelle Avancen gemacht, woraufhin die beiden Begleiter eingeschritten waren. Es kam zum Streit. Der Unbekannte "verließ daraufhin in einem hochemotionalen Zustand den Bereich der Tankstelle", so die Polizei. Ob er aus Rache den Notruf absetzte, ist nun Gegenstand weiterer Ermittlungen.
Da die drei Beteiligten vor Ort deutlich unter Alkohol standen, zog die Polizei den Fahrzeugschlüssel zur Unterbindung einer Trunkenheitsfahrt ein.