An der Kreppe: Haidhausens urigstes Eckerl

Gut versteckt in der Nähe vom Max-Weber-Platz liegt eine kleine Straße, die wie aus der Zeit gefallen wirkt.
Sigi Müller |
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Da geht's runter: der Blick vom Durchgang am Max-Weber-Platz.
Sigi Müller 5 Da geht's runter: der Blick vom Durchgang am Max-Weber-Platz.
Zur blauen Stunde an der Kreppe in Haidhausen.
Sigi Müller 5 Zur blauen Stunde an der Kreppe in Haidhausen.
Allein das Schaufenster des Goldschmieds ist schon ein Schmuckstück.
Sigi Müller 5 Allein das Schaufenster des Goldschmieds ist schon ein Schmuckstück.
In der uralten Schmiede fertigt Schmied Toni ein Fenstergitter - ein Foto wie ein Gemälde aus längst vergangenen Zeiten.
Sigi Müller 5 In der uralten Schmiede fertigt Schmied Toni ein Fenstergitter - ein Foto wie ein Gemälde aus längst vergangenen Zeiten.
Die Adresse: an der Kreppe.
Sigi Müller 5 Die Adresse: an der Kreppe.

Haidhausen - Geht man vom Max-Weber-Platz Richtung Wiener Platz, steht man plötzlich vor einem Straßenschild - ohne Straße. "An der Kreppe" steht da bloß drauf. Es ist lediglich ein kleiner Hausdurchgang mit einer Treppe runter in den Hof.

Nur ist es eben kein Hof, sondern "das kleine Tal" der so bezeichneten Kreppe. Letztlich ein vom Wasser einst ausgespülter Hohlweg. Ich bin im Sommer einmal, fast versehentlich, durch diesen Eingang in die kleine Straße gelangt und hatte bald schon die Bilder im Kopf, die ich für eine Stadtspaziergängergeschichte machen wollte. "Blaue Stunde im Schnee", Sie erinnern sich sicherlich an vergangene Woche.

Die Adresse: an der Kreppe.
Die Adresse: an der Kreppe. © Sigi Müller

Herbergshäusl in Haidhausen: Urige Schönheit

Doch leider war dann der Schnee, zumindest am Boden, schon fast wieder weg. Was freilich blieb, ist diese urige Schönheit der drei Herbergshäusln, erbaut Anfang des 19. Jahrhunderts, an dieser ungewöhnlichen Ecke in Haidhausen. Die Treppe runter entdeckt man als erstes die Schmiede und in einem der Fenster eine große Vitrine mit schönen, individuellen Goldschmiedearbeiten. Durch die großen, alten Fenster schaut man in die Schmiede. Hier wird gehämmert, geschweißt, repariert und neu angefertigt.

Natürlich durfte ich mich ein bisschen umsehen. Rot glimmt die Schmiedekohle und rot glüht das zu schmiedende Eisen. Ein Fenstergitter wird gerade angefertigt. Oft schon wurde hier gedreht und die Schmiede hat schon in einigen Filmen mitgespielt. So war sie in der Kult-Serie "Die Hausmeisterin" der Arbeitsplatz von Marta Haslbecks Freund Costas.

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Wieder draußen angekommen, fällt mein Blick auf die kleinen Herbergshäuschen, recht ähnlich zu denen in der Preysingstraße. Zur Linken: moderne Büros. Auch ein kleiner Parkplatz - vom Wiener Platz aus kann man hier mit dem Auto einfahren. Ein kleines, aber unheimlich schönes Stück München, vielen sicherlich bekannt - für mich war's tatsächlich neu, und das ist das Schöne an unserer Stadt. Auch wenn man meint, dass man eh schon fast alles kennt, stolpert man immer einmal wieder über gänzlich Unbekanntes.

In diesem Sinne eine schöne Woche
Ihr Sigi Müller

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1 Kommentar
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  • EigeneMeinung am 08.02.2021 08:26 Uhr / Bewertung:

    Besonders die Stahltüre und die anspruchsvollen illegalen Bemalungen von fremden Eigentum sind super.

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