An der Isar soll es grüner werden

Au - Auf dem Kabelsteg eröffnete der Oberbürgermeister-Kandidat der ÖDP München, Tobias Ruff, offiziell den Wahlkampf. Mit einem umgebauten Wohnwagen tourte er durch die Münchner Stadtteile und stellte die Kampagnen seiner Partei vor. Ein Fokus dabei ist Renaturierung des Isarufers.
Auf dem Lieber-Mobil - der Name des Wohnwagens - prangen Slogans wie „Lieber Naherholung“ und „Lieber grüne Oasen“. OB-Kandidat Tobias Ruff kritisierte, dass die Stadt München im Bereich Naherholung viele Potenziale auf dramatische Weise ungenutzt lasse. Insbesondere im Bereich der Isar wirft Ruff der Stadt schwere Versäumnisse vor. Die Verschönerung der innerstädtischen Isar steht bei seiner Partei auf der Agenda der kommenden Jahre weit oben.
„Hier muss vor allem das Westufer aufgewertet werden“, betonte Ruff. „Außerdem braucht die Museumsinsel dringend eine bessere Erschließung und Durchwegung für Fußgänger und Radfahrer. “Ein großes Ärgernis sei der tosende Autoverkehr entlang der Isar. „Wir brauchen hier eine wirksame und dauerhafte Verkehrsberuhigung “, so Ruff. „Um das zu erreichen, muss man auch über radikale Lösungen wie Fahrradstraßen nachdenken“.
Den bereits renaturierten Teil der Isar im Münchner Süden sieht Ruff in Gefahr, aufgrund seiner großen Attraktivität langfristig erheblich Schaden zu nehmen. „Es darf keine Entwicklung hin zu Partymeile geben“, warnte Ruff. Bevor neue kommerzielle Nutzungen entstehen, sei es besser, die bestehenden Gastronomiebetriebe – wie das Café am Alpinen Museum oder auch den Biergarten an der Muffathalle – näher an die Isar zu rücken. Abschließend forderte Ruff, die Renaturierung der Isar auch nördlich der Luitpoldbrücke voranzutreiben. „Unser Ziel ist es, den ökologischen Zustand der Isar zu verbessern und die Isar auch im nördlichen Teil für Erholungssuchende besser erlebbar zu machen. Die Ufer sollten abgeflacht, Inseln und Kiesbänken Raum gegeben werden.“
Rückendeckung erhielt der ÖDP-Kandidat von Vertretern der Isar-Allianz: "Die Isar, ist ein Thema, das wir in der Politik gerne stärker voran getrieben sehen würden", sagte Rolf Renner, Sprecher der Isar-Allianz. Insbesondere der Wasserschutz in den Hauptbadegebieten der Isar müsse dringend verbessert werden, forderte Klaus Bäumler, der sich als langjähriger Vorstand im Bezirksausschuss Maxvorstadt einen Namen als „Motor der Isar-Allianz“ gemacht hat.
Naherholung ist auch ein wichtiger Faktor im Bereich Klimaschutz. Der frisch gewählte Stadtvorstand Thomas Prudlo rechnete den Anwesenden mit drastischen Zahlen vor, dass die Stadt zu wenig für den Klimaschutz tut. „Auch nach mehr als 20 Jahren rot-grüner Stadtregierung wird der zweitgrößte Kraftwerksblock in München mit australischer Steinkohle betrieben. 99% der Kraftwerkskapazitäten im städtischen Umfeld sind – trotz aller anderslautender Marketingmaßnahmen – immernoch fossil!“ Mit dem Lieber-Mobil geht die ÖDP nun auf Stadtteiltour.
Mehr Infos über das Wahlkampfprogramm gibt es bei der ÖDP.