An der Isar nach Großhesselohe: Stille Einkehr am Fluss in Harlaching

Der Stadtspaziergänger ist früh aufgestanden und im Süden an der Isar nach Großhesselohe unterwegs. Fast alleine.
Sigi Müller |
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Lange sieht man nichts, doch dann taucht plötzlich aus dem Nebel die Großhesseloher Brücke vor einem auf.
Sigi Müller 10 Lange sieht man nichts, doch dann taucht plötzlich aus dem Nebel die Großhesseloher Brücke vor einem auf.
Ein bisserl Indian Summer - leider nicht mehr lange.
Sigi Müller 10 Ein bisserl Indian Summer - leider nicht mehr lange.
Sind zur Modeerscheinung geworden: Stoamandl im Isarkiesbett.
Sigi Müller 10 Sind zur Modeerscheinung geworden: Stoamandl im Isarkiesbett.
Die Inschrift zeigt's: 1866 ist die Marienklause erbaut worden.
Sigi Müller 10 Die Inschrift zeigt's: 1866 ist die Marienklause erbaut worden.
Fromme Andacht: Kerzerl brennen hier eigentlich immer.
Sigi Müller 10 Fromme Andacht: Kerzerl brennen hier eigentlich immer.
Auch ein Kreuzweg gehört zur Klause.
Sigi Müller 10 Auch ein Kreuzweg gehört zur Klause.
Der Marienklausenbrücke - unten plätschert träge die Isar.
Sigi Müller 10 Der Marienklausenbrücke - unten plätschert träge die Isar.
Ein wilder Camper (nebst Radlstellplatz) mit Flussblick.
Sigi Müller 10 Ein wilder Camper (nebst Radlstellplatz) mit Flussblick.
Hingucker: Fast scheint's, als würden hier alte Stofftierchen entsorgt.
Sigi Müller 10 Hingucker: Fast scheint's, als würden hier alte Stofftierchen entsorgt.
Stille auf der Thalkirchner Brücke.
Sigi Müller 10 Stille auf der Thalkirchner Brücke.

Harlaching - Nebel deckt viel zu, selbst Geräusche dringen nur seltsam gedämpft ans Ohr und klammert vielleicht auch ein bisschen diese Zeit mit all ihren Schreckensmeldungen aus. Wer darf sich noch mit wem treffen, oder mittlerweile vielleicht schon nicht mehr? Warum ist das Kinderspielen nicht erlaubt, dafür aber die Demo oder der Gottesdienst?

Solche Gedanken gehen mir durch den Kopf, als ich früh am Morgen über die Thalkirchner Brücke gehe. Nebelschwaden hängen über der Isar, eine Gruppe Schwäne fliegt, laut mit den Flügen schlagend über mir, um die täglichen Futterplätze aufzusuchen.

Ich gehe ab Tierpark isaraufwärts und komme nach kurzer Zeit an ein mit Baumstämmen umzäuntes Areal. Die Bäume sind mit Stofftieren und Glaskugeln geschmückt. Nett! Ein Stückerl weiter ein Zelt, verschlossen, ein Radl steht davor. Offensichtlich Münchens kleinster Campingplatz.

Marienklause und Nebellandschaft

Der Kies knirscht unter meinen Schuhen. Isarkiesel. Ich habe immer einen in meiner Hosentasche, und wenn ich irgendwo außerhalb unterwegs bin, erinnert mich der glatte Handschmeichler an mein Zuhause. Ich habe auch immer welche dabei, um diese als Mitbringsel zu verschenken. Kommt gut an, glauben Sie mir. Suchen Sie doch einmal auf den Kiesbetten nach einem schönen Isarkieseln. Sie werden ihn schnell gefunden haben und noch einen Schönsten und noch einen... Den Rest können sie ja verschenken.

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An der Marienklausenbrücke entdecke ich zur Linken die Marienklause. Gehört habe ich davon, heute sehe ich sie zum ersten Mal. Ein ganz verwunschener Fleck. Auf der Brücke gehe ich den in den Fluss ragenden Steg hinunter und habe eine wunderbare Sicht auf die Nebellandschaft. Weiter stromaufwärts schält sich das mächtige Bauwerk der Großhesseloher Brücke aus dem Dunst und spiegelt sich im stillen, glasklaren Wasser abseits der eigentlichen Isar. Eine S-Bahn rumpelt über die Brücke, einen Stock tiefer sehe ich Radlfahrer die Brücke passieren.

Sind zur Modeerscheinung geworden: Stoamandl im Isarkiesbett.
Sind zur Modeerscheinung geworden: Stoamandl im Isarkiesbett. © Sigi Müller

Ich unternehme meine Spaziergänge zur Zeit sehr früh am Tag und eher am Rand der Stadt. Denn wie schon im Frühjahr möchte ich Ihnen in den nächsten Wochen schöne Plätze zeigen, auf denen man, zumindest früh, auf wenig Menschen trifft und einfach einmal ein bisschen zur Ruhe kommt in diesen unruhigen Zeiten.

Bleiben sie munter!
In diesem Sinne eine schöne Woche
Ihr Sigi Müller

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5 Kommentare
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  • Max Merkel am 23.11.2020 16:34 Uhr / Bewertung:

    Das kann man nur noch SEHR FRÜH machen denn wenig später ist dort die Hölle los. Tja, vor 40 Jahren war das noch wunderbar. Jetzt sind einfach zu viele Menschen auf der Welt.

  • glooskugl am 23.11.2020 15:30 Uhr / Bewertung:

    "Da fragt sich der geneigte Leser doch schon, welche S-Bahnlinie denn da über die Großhesseloher Brücke fahren sollte." Die nach Deisenhofen S27....
    Ach ja und mich hat er nicht gesehen wie ich bei dichtem Nebel den Höllerer Berg mit dem Rad in einer Minute und 10 Sekunden erklommen habe ... Posing um die Uhrzeit ist wirklich für die Katz...

  • Witwe Bolte am 23.11.2020 15:20 Uhr / Bewertung:

    Sehr schöne Fotos.
    Die Grosshesseloher Brücke war allerdings in früheren Zeiten so manchesmal der letzte Ort, den verzweifelte, hoffnungslose Menschen aufsuchten.

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