Amok-Angst: 16-Jähriger sorgt für Großeinsatz in der U-Bahn
Sendling/Maxvorstadt - Gegen 12.35 Uhr alarmierten mehrere Zeugen über den Notruf 110 die Polizei. Sie hatten in der Implerstraße einen vermummten Mann gesehen, der mit einem Gewehr die Straße entlangging. Er sei zum U-Bahnhof gegangen.
Mann kann trotz sofortigem Großeinsatz zunächst entkommen
Die Leitstelle löste sofort einen Großalarm aus: Mehr als zehn Streifen rasten los, um die bedrohliche Situation zu klären. Über die Leitstelle der Verkehrsbetriebe veranlasste die Polizei, dass alle U-Bahnen in dem Bereich angehalten wurden. Polizeibeamte durchsuchten die Züge.
Doch der Mann hatte offenbar einen früheren Zug erwischt, er konnte zunächst entkommen. Eine dreiviertel Stunde lang fahndete die Polizei vergeblich, um 13.15 Uhr wurde der Einsatz schließlich erfolglos abgebrochen.
Nur fünf Minuten später meldete sich wieder ein Anrufer über die 110 bei der Polizei: Er hatte im Bereich der Rottmannstraße einen Mann mit einem Gewehr gesehen. Die Polizei fuhr den Einsatz wieder hoch, erneut rasten mehr als zehn Streifen lost.
Zwei Beamte in Zivil entdeckten den Verdächtigen schließlich, nahmen ihn in einem Innenhof fest. Laut Polizei leistete er keinen Widerstand.
Dem 16-Jährigen droht ein hohes Bußgeld
Nun stellte sich heraus, dass es sich bei der Waffe nur um ein Spielzeuggewehr handelte. Auch wenn es somit für niemanden eine konkrete Gefahr bedeutete, wird die Aktion Folgen haben. Spielzeugwaffen und Attrappen, die wie echte ausschauen, gelten als sogenannte Anscheinswaffen. Sie dürfen in der Öffentlichkeit nicht offen getragen werden.
Verstöße können mit einem Bußgeld von bis zu 10.000 Euro bestraft werden. Der 16-Jährige bekam eine Anzeige wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz. Danach wurde er von einer Erziehungsberechtigten abgeholt.