Amazon am Hüllgraben?

Es sieht so aus, als würden die Münchner Amazon-Prime-Kunden ab Sommer 2016 vom neuen Gewerbegebiet am Hüllgraben aus beliefert.
von  Gabriele Mühlthaler
Amazon will seinen Hauptstandort München weiter stärken.
Amazon will seinen Hauptstandort München weiter stärken. © dpa

Daglfing - „Wir wollen eine Halle bauen mit 7000 Quadratmetern Grundfläche und angebundenem Parkhaus mit 100 Plätzen. Das Grundstück am Hüllgraben erfüllt alle Voraussetzungen“, erklärt Andreas Fleischer, der Deutschlandchef der Segro Deutschland GmbH, dem Bogenhauser Bezirksausschuss (BA). Das 1,8 Hektar große Areal sei mit der A94 verkehrlich exzellent für schnellen Lieferservice angebunden und zentrumsnah, was perfekt ins Segro-Konzept passe. Segro entwickelt Gewerbeimmobilien, die auf die späteren Nutzer zugeschnitten sind und vermietet sie dann.

Entstehen wird laut Fleischer ein Verteil-Zentrum für „Güter des täglichen Bedarfs“ mit wenig Schwerlastverkehr. Nur die Warenanlieferung erfolge mit Lkws. „Ausgeliefert wird mit Sprintern oder kleineren Fahrzeugen“, so Fleischer, der von bis zu zwanzig Lkw- und hundert Sprinter-Bewegungen in 24 Stunden ausgeht. Die Lieferstraße sei eingehaust, Lärmbelästigung für die Anlieger nördlich der Autobahn gebe es daher nicht.

„Was kommt konkret in die Halle rein?“ will der BA wissen und spricht Fleischer auf Amazon an. Doch der gibt sich bedeckt: „Artikel des täglichen Verbrauchs“. Ein Verteil-Zentrum für Amazon-Prime wird offenbar in Olching vorbereitet, ein zweites im Münchner Stadtgebiet ist im Gespräch.

Erfahrung mit dem Online-Versandhändler hat Andreas Fleischer wohl schon. Ehe er 2014 zu Segro wechselte, arbeitete er für einen Konkurrenten, der Entwicklungen für Amazon und Zalando durchführte. Demnächst will Fleischer dem BA den konkreten Bauantrag präsentieren: „Wir würden gerne heuer noch was machen und im Sommer 2016 fertig sein!“

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