Am Arabellapark: Der BayWa-Rohbau ist fertig
Bogenhausen - Eine ganze Batterie junger Birken steht da, beim Richtfest am Arabellapark. Für ein inzwischen 20-stöckiges Hochhaus braucht es wohl ein paar mehr. Heute erging der Richtspruch für den Sternbau. Während unten die Blaskapelle schon das Prosit spielt, wird 20 Stockwerke weiter oben die Deckenverschalung angebracht, im Anbau verlegen die Bauarbeiter die Regenwasserversickerung.
Der Abschluss der Bauarbeiten ist für Herbst 2017 geplant, im Winter ziehen die rund 1.000 BayWa-Mitarbeiter, die im Turm Platz finden, dann in ihre neuen Büros. Zusätzliche Büros wird es im neu entstandenen sechsstöckigen Campusbau geben. Bei Vollbelegung könnten hier eines Tages rund 2.000 Mitarbeiter zusammen kommen, allerdings nicht alle von der BayWa.
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Wer die Büroräume auf den etwa 7.000 Quadratmetern des Campusbaus mieten wird, steht derzeit noch in den Sternen. Das ist eher ungewöhnlich in einer Stadt, in der Büroflächen oft schon vor der Grundsteinlegung vergeben sind.
Im Bezirksausschuss war man über die Aufstockung nie glücklich. Zum einen wehrten sich die Anwohner gegen den größeren Schatten, in dem ihre Gärten künftig liegen werden. Zum anderen gab und gibt es ästhetische Einwände. "Ich war immer gegen diesen Umbau. Die umliegenden Türme sind hoch genug. So ein Riesenhochhaus konkurriert mit der Mae West – und wir wollen, dass die die Umgebung prägt", stellt BA-Mitglied Holger Machatschek (Grüne) klar.
Stadtbaurätin Merk sieht viel Potenzial
Stadtbaurätin Beate Merk sieht das Facelifting mit der (noch kommenden) neuen Fassadengestaltung der BayWa-Zentrale dagegen als zukunftsweisend. Ökologisch sei es sinnvoll, Bestände energetisch zu sanieren. Und sie sagt: "Hier gibt es noch viel Potenzial, die Umgebung zu gestalten".
Die Außenbereiche werden öffentlich zugänglich sein und teilweise begrünt. Darunter erstreckt sich die erweiterte Tiefgarage mit 612 Stellplätzen. Statt der bisherigen Waschbetonplatten wird die neue Fassade aus leicht zackenförmig angeordneten Glasfaserbetonversätzen bestehen. "Die sind heller und optisch natürlicher", erklärt Architekt Matthias Haber.
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Die BayWa hat den Sternbau, der seit über 40 Jahren ihre Konzernzentrale beherbergt, im Jahr 2005 gekauft, um sie nach eigenen Vorstellungen zu sanieren. Jetzt wird das Gebäude für stolze 290 Millionen Euro an die Wealth Cap veräußert – damit sind die Umbaukosten fast wieder drin.
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