Alte Akademie wird verkauft
Maxvorstadt - Am Marsfeld in der westlichen Maxvorstadt tut sich ohnehin schon viel – bald kommt eine weitere Großbaustelle dazu: Das 10 000 Quadratmeter große Gelände an der Ecke Blutenburg-/Pappenheimstraße – derzeit noch im Besitz der Telekom – wird verkauft. Danach sollen hier 160 Wohnungen und rund 4000 Quadratmeter Gewerbeflächen entstehen.
Einen klingenden Namen hat das Ganze natürlich auch schon: Auf den Namen „Artists“ ist das Projekt von der Corpus Sireo Asset Management Commercial GmbH, welche die Telekom beim Verkauf vertritt, getauft worden. Auf dem Areal befindet sich ein wertvolles Baudenkmal: die Alte Kriegsakademie, welche 1890 wurde im Stil der Neorenaissance von Gustav Freiherr von Schacky geplant und errichtet wurde.
Denkmalschutz für Bäume und Haus
Die Bayerische Kriegsakademie war am 1. November 1867 eröffnet worden und bildete Offiziere der Bayerischen Armee aus. Die Lehrgänge dauerten in der Regel neun Monate und endeten mit der Prüfung vor dafür eingesetzten Kommissionen. Von 1867 bis 1894 befand sich die Akademie in der der Herzog-Max-Burg. 1894 wurde die Artillerie- und Ingenieur-Schule in die Pappenheimstraße am Marsfeld verlegt.
1949 wurde das Gebäude zu einem städtischen Krankenhaus umgebaut, danach fand kurz ein Billighotel Unterschlupf. derzeit steht das Gebäude, abgesehen von einem Betriebskindergarten, leer. Auffallend ist der üppige Baumbestand auf dem Gelände. Immerhin: Von 61 Bäumen hat die Stadt 31 wertvolle, alte Bäume als schützens- und erhaltenswert eingestuft.
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Diese und das Gebäude müssen natürlich stehen bleiben, ansonsten heißt es im Verkaufsexposé, dass "die übrigen Bestandsgebäude einer Neubebauung weichen können". Insgesamt können auf dem Areal "zirka 19.100 Quadratmeter Bruttogeschossfläche realisiert werden, wovon zirka 5.380 Quadratmeter auf das Denknal entfallen und 13.270 Quadratmeter auf die Neubauten."
Erste Interessenten gibt es wohl schon - die Vermarktung startete Anfang September.
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