Alles über die süßen Superstars

Was fressen Giovannes Zwillinge? Wie nehmen sie Ihre Umgebung wahr? Tierpfleger Helmut Kern beantwortet die wichtigsten Fragen zu den Baby-Bären.
von  Natalie Kettinger
In den Holzschnitzeln vor der Tür zum Mutter-Kind-Haus wälzt es sich besonders gut.
In den Holzschnitzeln vor der Tür zum Mutter-Kind-Haus wälzt es sich besonders gut. © Petra Schramek

Was fressen Giovannes Zwillinge? Wie nehmen sie Ihre Umgebung wahr? Tierpfleger Helmut Kern beantwortet die wichtigsten Fragen zu den Baby-Bären.

Thalkirchen - Seit ihrem ersten öffentlichen Auftritt vergangenen Mittwoch haben die Eisbärchen Zehntausende in den Tierpark Hellabrunn gelockt. Die AZ und Tierpfleger Helmut Kern (53) beantworten die wichtigsten Fragen zu Münchens süssen Superstars.

Wann ist die beste Besuchszeit?
"Bei schönem Wetter sind die Bärchen vormittags am aktivsten", sagt der Fachmann. "Am frühen Nachmittag hat Giovanna die Kleinen schon zwei Mal draussen gesäugt. Das ist auch interessant für die Besucher." Bei schlechtem Wetter ist das Timing schwierig. Dann verkriechen sich die Tiere öfter. Helmut Kern: "Den Kleinen hat der Regen am Sonntag gar nicht gefallen. Zwei Tropfen auf die Nase - und weg waren sie."

Bekommen die Babys den Besucher-Ansturm mit?
Ja. Sie können die Menschen auf der anderen Seite der Scheibe sehen - und vor allem riechen. "Eisbären haben einen ausgezeichneten Geruchssinn. Ein Männchen nimmt ein Weibchen über viele Kilometer wahr."

Stört die Bärchen der Trubel?
"Nein", sagt Helmut Kern. "Sie sind so cool wie ihre Mama."

Was fressen die zwei?
Noch werden sie bis zu 20 Mal täglich von Giovanna (7) gesäugt. Dazu gibt's gekochten Reis, Gemüse und Melonen, die Lieblingsspeise der Bärchen. Später wird der Speiseplan um klein geschnittenes Fleisch und Fisch erweitert. Im Erwachsenenalter fressen die Raubtiere davon bis zu zehn Kilogramm pro Tag.

Lässt sich das Mini-Männchen immer noch von seiner Schwester unterbuttern?
"Der Kleine ist derjenige, der am meisten reinmampft", erzählt der Revierleiter des Polariums. "Er holt auf und nimmt das Mädchen öfter mal in den Schwitzkasten."

Die Eisbär-Familie lebt momentan im Mutter-Kind-Haus und auf der Tundraanlage. Dürfen sie auch in den alten Teil des Geheges?
Ja, aber das dauert noch. Kern: "Die Tundraanlage ist mit ihrem flachen Einstieg zum Wassergraben einfach kindgerechter. Ausserdem gibt es dort mehr zu entdecken."

Wann kommt Vater Yoghi (14) aus Stuttgart zurück?
Im September oder im Oktober.

Darf er dann zu seiner Familie?
"Wie es in dieser Hinsicht weitergeht, stellt sich am Kontaktgitter heraus." Über mehrere Wochen werden die Pfleger beobachten, wie sich die Bären dort verhalten. Haben die Jungen Angst vor Yoghi? Sieht der erwachsene Bär in ihnen Rivalen? Wird Giovanna nervös? Oder sind die vier ein Herz und eine Seele? Helmut Kern ist guter Dinge: "Yoghi ist ein Kontakt-Bär, ein Charmeur und Gentleman. Das ist eigentlich sehr untypisch für einen Eisbär-Mann."

Wie lange bleiben Mutter und Kinder zusammen?
"Nach etwa zwei Jahren entscheidet die Bärin, dass sie wieder eigene Wege gehen möchte." Dann gibt es es zwei Möglichkeiten: Die Polarbären beziehen zu zweit je einen Teil der Münchner Anlage. Oder die Jungen werden im Rahmen des Europäischen Zuchtprogramms an einen anderen Zoo abgegeben.

Die Namensfrage 

Nils und Nanni Nordpol, Hella und Brumm, Christian und Ute, Karl (Valentin) und Liesl (Karlstadt) - auf az-muenchen.de machen die User eifrig Vorschläge, wie die Polarbärchen heissen sollen.
Denn noch haben die beiden keine Namen.

Sie werden erst getauft, wenn ein Pate für sie gefunden ist. "Wir haben schon rund ein Dutzend interessante Angebote von Privatpersonen und Firmen", sagt Verena Wiemann vom Tierpark. Wie die Zwillinge genannt werden, bestimmt der Pate, Hellabrunn hat ein Mitspracherecht. Weil die Babys 2013 geboren wurden, müssen ihre Namen - wie die aller 2013er-Tiere im Münchner Zoo - mit "N" beginnen.

Allerdings: Die Bärchen-Patenschaft muss man sich erst einmal leisten können. "Das Mindest-Jahresgebot liegt bei 10 000 Euro pro Bär, und wir würden die zwei gerne gemeinsam verpaten", sagt Verena Wiemann.

So viel haben Sie gerade nicht? Macht nix. Man kann den Zoo auch mit einer Jahres-Patenschaft für ein anderes der knapp 19 000 Tiere unterstützen (steuerlich absetzbar als Spende):

Präriehund, Fledermaus, Pony, Zwergziege: 99 Euro


Flamingo: 150 Euro
 

Lisztäffchen: 250 Euro
 

Lama: 300 Euro
 

Mantelpavian: 350 Euro
 

Riesen-Känguru: 600 Euro
 

Elch: 950 Euro
 

Königspinguin: 1500 Euro 

Seelöwe: 2000 Euro
 

Schimpanse: 3500 Euro

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