Alles asphaltiert: Teerlandschaft Denninger Anger
Bogenhausen - Entsetzt ist der Bogenhauser Bezirksausschuss, weil das Baureferat die Geh- und Radwege im Denninger Anger geteert hat. Das Gremium will jetzt einer weiteren Versiegelung des überörtlichen Grünzugs einen Riegel vorschieben und vor Ort mit den Verantwortlichen reden.
"Das Gartenbaureferat sagt, die Teerung sei kein wesentlicher Eingriff. Das zu behaupten ist dreist!", schimpfte Xaver Finkenzeller (CSU) auf der jüngsten Sitzung des Bogenhauser Bezirksausschusses und brachte dazu einen Antrag ein. Jeder könne sehen, dass die Kieswege verschwunden seien und breite Teerbahnen die Natur verschandelten.
"Laut Sachbearbeiter hat das finanzielle Gründe, das hält zwanzig Jahre! Der BA wurde dazu nicht gehört", so Finkenzeller weiter. Auch Wolfgang Helbig (SPD) ärgerte sich: "Das Baureferat teilte mit, dass nur die Hauptroute geteert wird und nicht mehr. Der Einschätzung des Baureferats, der jetzige Zustand sei kein wesentlicher Eingriff in den Grünzug, muss dringend ein Riegel vorgeschoben werden!"
Gänzlich unsinnig fand den Teerbelag Roland Stolz vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club e. V.). "Als Radler kann man sehr wohl auf Kieswegen fahren. Die Teerung finde ich ein Unding hoch zehn!"
Bei den Wegen durch den Denninger Anger handle es sich nicht um Radweg-Hauptrouten und wenn Radler geteerte Wege suchten, könnten sie durch die Schrebergärten oder entlang der Straßen fahren. "Es ist beschämend, was das kostet und wo Finanzmittel hinfließen. Es gäbe sinnvollere Routen und ich hoffe, die Stadt geht in Zukunft vorsichtiger mit dem Radwegausbau um".
Noch sind nicht alle Wege im Denninger Anger versiegelt und der BA will, dass dies so bleibt. Bei einem Ortstermin mit allen Beteiligten soll das weitere Vorgehen besprochen werden.
