"Alle Parkautomaten in dieser Straße infiziert"
Der AZ-Leser Leonhard Brader fragt sich, warum in der Birkerstraße alle Parkscheinautomaten kaputt sind. Das Baureferat findet das ebenfalls mysteriös.
Neuhausen - Das schrieb der AZ-Leser über die Parkscheinproblematik: "Wenn ich zu Besuch in der Birkerstraße bin, will ich natürlich für die Parkzeit einen Parkschein erstehen. Aber seit mehreren Monaten sind diese Automaten außer Funktion. Man kann Geld einwerfen, das Ticket wird angezeigt, aber der Druck auf den grünen Knopf bringt keinen Parkschein zutage. Nach einiger Zeit erfolgt selbsttätig der Abbruch, aber - wenigstens sein Geld bekommt man zurück.
Aber dieser Defekt muss ansteckend sein, alle Parkautomaten in dieser Straße scheinen infiziert zu sein. Dafür hat die Parkplatzüberwachung eine hervorragende Performance. Mein Knöllchen, trotz Zettel mit Hinweis auf besagte Parkscheinautomaten-Missfunktion, bekomme ich fast jedes Mal. Ärgerlich, aber auch nur um 3 Euro teurer als mein Ticket für sieben Stunden.
Rückfrage nix dafür, erfüllt nur ihre Pflicht, Schuld hat das Kreisverwaltungsreferat als Ticketautomatenbetreiber. Inzwischen wage ich folgenden konspirative Theorie: alles Absicht, die arbeiten zusammen und füllen mit meinen drei Euro den klammen Münchner Stadtsäckel. Da fast alle Parker in der Straße einen Anwohnerparkschein haben, scheint sich die Reparatur der Automaten nicht zu lohnen.
Ob sich nicht doch noch herausstellt, dass die Automaten überteuert bezahlte Attrappen sind, die nach reichlich Schmiergeldfluss an eine in die Parkautomatenbeschaffung und -betreibung verwickelte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens nun die Gehsteige Münchens zieren."
Das Kreisverwaltungsreferat teilt auf AZ-Anfrage mit, dass es überhaupt nicht zuständig für die Parkautomaten sei. Das Baureferat kümmere sich um die Wartung der Geräte. In der Pressestelle des Baureferats sorgt ein möglicher monatelanger Ausfall für Besorgnis. "Eigentlicht schicken die Automaten bei einer Störung direkt eine Mitteilung an das Handy des jeweiligen Mitarbeiters", so eine Sprecherin. Zudem würden die Geräte einmal wöchentlich in Augenschein genommen - "wenn nicht sogar mehrmals in der Woche", heißt es. Trotzdem will das Baureferat der Sache auf den Grund gehen.
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