Alle 15 Minuten ein Zug: Anwohner genervt

Isarvorstadt - Bei der Einwohnerversammlung zum Thema Lärmschutz im Bereich der Braunauer Eisenbahnbrücke sind jetzt endlich auch die Bürger zu Wort gekommen.
Die einhellige Meinung:Besonders im Dreimühlenviertel kommt es noch zu einer erheblichen Lärmbelastung durch die vorbeiratternden Züge. „Die Fenster helfen zwar im Winter, aber wenn sie im Sommer offen stehen, bringt die Isolierung gar nichts“, beschwert sich eine Anwohnerin. Viele hätten Lärmschutzwände und Schallschutzfenster bekommen - trotzdem sei es noch zu laut.
Bei manchen konnten keine neuen Fenster eingebaut werden. Es kam zu keiner Einigung zwischen den Architekten und der Denkmalschutzbehörde. Und an einem Haus, das denkmalgeschützt ist, kann man nicht einfach mal eben so die Fenster wechseln.
Neben der Lärmbelästigung leiden die Anwohner im Dreimühlenviertel auch unter der Erschütterung, die die vorbeirasenden Züge verursachen. „Die fahren mit bis zu 140 km/h durch die Stadt. Wie wäre es mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung für die alten und lauten Züge“, schlägt eine Anwohnerin vor.
Bei Probe-Messungen des Referats für Gesundheit und Umwelt wurde festgestellt: Die Lärmbelastung in der Isartalstraße, 200 Meter von den Schienen entfernt, liegt bei 47 Dezibel - ab 60 Dezibel in der Nacht haben Anwohner in Nähe von Gleisen Anrecht auf Lärmsanierung. Aber: Sobald ein Zug vorbeirauschte, stieg der Pegel auf 80 Dezibel. Bis er passiert war, dauerte es eine Minute. Rund alle 15 Minuten kommt einer vorbei.
Kein Wunder, dass die Anwohner frustriert und genervt sind. Leider gibt es keine rechtliche Handhabe, weitere Maßnahmen zur Lärmsanierung durchzuführen, sagt Franz Poschenrieder vom Bahn Projektbüro. „Wir haben mit den Geldern des Bundes alles getan, was laut der Gutachten von Experten, in diesem Lärmsanierungsplan vorgesehen war“, verteidigt Poschenrieder die Deutsche Bahn.
Auch den städtischen Behörden seien die Hände gebunden, beklagen die Vertreter auf der Einwohnerversammlung. Das Problem sei die Rechtslage, gäbe keinen Spielraum her.